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Erster Erfolg für Ariane-5-ECA

Sonntag, 13. Februar 2005 / 09:50 Uhr

Paris - Die neue Grossrakete Ariane-5-ECA ist gestern erfolgreich von Französisch-Guyana ins All gestartet.

Die Grossrakete Ariane-5-ECA startete von Kourou aus.

Damit meldete sich die europäische Raumtransportgesellschaft Arianespace im Wettbewerb gegen die amerikanisch-russische Konkurrenz zurück.

Gut zwei Jahre nach dem gescheiterten Jungfernflug brachte die Rakete vom Raumfahrtzentrum Kourou aus zwei Satelliten auf Erdumlaufbahnen in 897 Kilometer Höhe.

Countdown unterbrochen

Europa hat es verstanden, seine Kräfte und Kompetenzen zu vereinen, um diesen neuen Sieg zu erringen, erklärte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac. Eine wichtige Etappe wurde erreicht, um den Erfolg Europas im Weltraum zu garantieren.

Auch der zweite Start einer Ariane-5-ECA verlief nicht ohne Nervenkitzel: 59 Sekunden vor dem Zünden des Haupttriebwerks wurde der Countdown um 20.48 Uhr MEZ unterbrochen, weil Probleme mit Druckmessgeräten auftauchten.

Grosser Jubel

Als die Rakete mit 74 Minuten Verspätung schliesslich abhob und acht Minuten später die erste Stufe abstiess, deren Versagen Ende 2002 zum Scheitern des Jungfernfluges der Grossrakete geführt hatte, war der Jubel in Kourou gross.

Jetzt können wir uns der Zukunft zuwenden, sagte der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur ESA erleichtert. Er verwies darauf, dass auch die Amerikaner nach einem Unglück ihre Raumfähre zwei Jahre lang am Boden gelassen haben.

Riesiger Erfolg

Der Chef von EADS Space sprach von einem sehr, sehr grossen Erfolg der europäischen Raumfahrtindustrie. Die neue Rakete gebe den Europäern zusätzliche Wettbewerbskraft.

Beim Jungfernflug Ende 2002 hatten Haarrisse im Triebwerk-Kühlsystem die Sprengung der Rakete nötig gemacht. Nach dem Fehlstart hatten die Europäer 556 Millionen Euro (rund 860 Millionen Franken) in die Verbesserung der Rakete investiert.

Als grösste Nutzlast trug die Ariane-Rakete den Fernmeldesatelliten XTAR-EUR ins All, der für die Regierungen und Streitkräfte der USA und Spaniens ein Gebiet von Ostbrasilien bis Singapur abdecken soll. Dazu kam ein niederländischer Mikrosatellit zur Messung von Flüssigkeitsdynamik bei Mikrogravität.

(rp/sda)


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