UNGLÜCKSFÄLLE
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Erster Lawinentoter in diesem schneearmen Winter

Montag, 1. Januar 2007 / 19:31 Uhr
aktualisiert: 19:51 Uhr

Bern - Ein 27-jähriger Berggänger ist am Neujahrstag oberhalb von Lauenen bei Gstaad BE bei einem Lawinenniedergang gestorben. Es handelt sich laut der Rega um den ersten Lawinentoten dieses schneearmen Winters. Die Begleiterin des Opfers überlebte.

Für den Mann kam die Notfallhilfe zu spät.

Der Mann und seine etwa 30-jährige Begleiterin stammten aus der Westschweiz, wie die Rega mitteilte. Sie waren gemäss der Berner Kantonspolizei gegen Mittag im Bereich des unteren Feissenbergs unterwegs.

Beim so genannten Geltentrittli auf einer Höhe von 1900 Metern über Meer durchquerten die beiden ein schneebedecktes Couloir, als sich oberhalb von ihnen die Lawine löste. Diese riss die beiden rund 250 Meter über ein Felsband in die Tiefe.

Die Frau sei vom schweren Schnee bis zum Oberkörper regelrecht einbetoniert gewesen, schreibt die Rega weiter. Trotzdem habe sie mit ihrem Handy Alarm schlagen können. Ein Lawinenverschüttetensuchgerät trugen die beiden Bergwanderer nicht auf sich.

Frau erlitt mehrere schwere Brüche

Mit zwei Helikoptern brachte die Rega daraufhin bei Schneetreiben und starkem Wind mehrere Retter und einen Lawinenhund zur Unfallstelle. Der 27-jährige Mann konnte zwar schnell geborgen werden, doch kam für ihn jede Hilfe zu spät. Die Frau erlitt zwar mehrere schwere Brüche, befindet sich aber in einem stabilen Zustand. Sie wurde ins Spital gebracht.

Beim Anflug hätten sich die Helikopter-Besatzungen von der Frau per Handy leiten lassen können, heisst es weiter. Da es in der Gegend verschiedene andere Lawinenkegel gegeben habe und der Körper der Frau nur sehr schwer auszumachen gewesen sei, sei es fraglich, ob die Retter den Unfallort bei den herrschenden Bedingungen sonst so schnell gefunden hätten.

Teilweise grosse Lawinengefahr

Laut dem Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos GR besteht derzeit in den Alpen eine teilweise grosse Lawinengefahr. Der Grund dafür liege darin, dass der neu gefallene Schnee nur schwach mit der Altschneedecke verbunden sei, heisst es in einem Communiqué.

Am Alpennordhang und in weiten Teilen des Wallis herrscht eine erhebliche bis grosse Lawinengefahr. In Graubünden und weiten Teilen des Tessins sowie in den Vispertälern und im Simplongebiet ist die Lawinengefahr mässig.

(smw/sda)