Estonia-Schiffskatastrophe kommt bald ins Kino Montag, 16. Dezember 2002 / 17:05 Uhr
Cuxhaven - Die grösste europäische Schiffskatastrophe der Nachkriegszeit kommt auf die Kinoleinwand. Der Politthriller Baltic Storm wird die Suche nach den Hintergründen des Dramas um den Untergang der Ostseefähre Estonia thematisieren.
 Der Bug war das Verhängnis der Autofähre Estonia.
Dies sagte Produzentin Jutta Rabe in Cuxhaven. In der Hauptrolle spielt Jürgen Prochnow einen Rechtsanwalt, der mit der Schauspielerin Greta Scacchi als TV-Journalistin ein Attentat als Unglücksursache aufdeckt. Kinostart soll im Sommer 2003 sein. Beim Untergang der Estonia starben im September 1994 fast 900 Menschen in der eiskalten Ostsee. Ein Anschlag auf das Schiff im Zusammenhang mit Waffenschmuggel ist nach Ansicht der TV-Journalistin Jutta Rabe der wahre Hintergrund der Katastrophe. Acht Jahre lang hat sich die 47-Jährige mit dem Drama befasst. Die Attentats-Theorie, der Rabe in verschiedenen Fernsehdokumentationen und einem Buch nachging, bestimmt nach ihren Angaben auch den Handlungsfaden des Politthrillers. Baltic Storm thematisiere die Suche nach der Wahrheit. Buch und Regie stammen von Reuben Leder. Während Greta Scacchi die Rolle der Journalistin verkörpert, war der schwedische Anwalt der Opfer-Angehörigen Vorbild für Prochnows Part. Bei ihren Recherchen werden sie immer wieder an der Arbeit gehindert und sogar bedroht. Das basiere auf wahren Erlebnissen, sagte Rabe. Zu den spektakulärsten Szenen, die zur Zeit vor Cuxhaven gedreht werden, zähle die Konfrontation mit einem Küstenwachboot. Rabe hatte 1994, 2000 und 2001 Tauchexkursionen zum Wrack der Estonia organisiert und war dabei von der Küstenwache bedroht worden. Der Film bleibe sehr dicht an den tatsächlichen Ereignissen, sagte Rabe. Zudem werde ein Stück eingebaut, das das Geheimnis um die Estonia endgültig lüfte. Sie werde einen Kronzeugen des Anschlags präsentieren, dessen Aussagen sie bereits der Staatsanwaltschaft übergeben habe. (fest/sda)
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