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Ex-Präsident Menem aus Exil zurückgekehrt

Donnerstag, 23. Dezember 2004 / 07:31 Uhr

Buenos Aires - Der unter Korruptionsverdacht stehende argentinische Ex-Präsident Carlos Menem ist nach 13-monatigem Exil in sein Heimatland zurückgekehrt. Am Mittwochabend (Ortszeit) traf der 74-jährige aus Chile kommend in seiner Heimatprovinz La Rioja ein.

Carlos Menem plant seine Rückkehr in die Politik.

Von dort will Menem eine Rückkehr in die argentinische Politik starten. Wir werden eine Zweite Republik begründen, sagte Menem vor seinem Abflug im chilenischen Exil. Er werde eine Mitte-rechts-Partei aufbauen und im Jahr 2007 bei der Präsidentschaftswahl antreten.

Menems Rückkehr war eine Vereinbarung mit der argentinischen Justiz vorausgegangen: Gegen die Hinterlegung von einer Million Dollar sicherte sie dem Ex-Präsidenten zu, ihn nicht festnehmen zu lassen. Am Montag soll Menem vor einem Gericht in Buenos Aires angehört werden.

Haftbefehl ausgestellt

Die argentinische Justiz beschuldigt Menem des betrügerischen Umgangs mit öffentlichen Geldern: Während seiner Präsidentschaft (1989 bis 1999) sollen unter anderem zwei Haftanstalten zu weit überhöhten Kosten gebaut worden sein.

Im April erliess die Justiz seiner Heimat internationalen Haftbefehl, mit dem sie die Auslieferung Menems erwirken will. Menems Gastland Chile kam dem Gesuch jedoch nicht nach.

(rp/sda)


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