FPÖ-Verwirrspiel: Haider will nun doch nicht kandidieren Samstag, 14. September 2002 / 17:32 Uhr
Wien - Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider will nun doch
nicht Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ)
werden. Er teilte mit, beim Parteitag am 21. September für dieses
Amt nicht zu kandidieren.
Jörg Haider zieht Kandidatur für FPÖ-Vorsitz zurück.
Als Grund nannte er laut Pressemitteilung Differenzen um das
künftige Parteiprogramm. Erst am Mittwoch war der Kärntner Landeshauptmann vom FPÖ-Parteivorstand einstimmig zum Nachfolger
der zurückgetretenen Susanne Riess-Passer designiert worden. Im
Zusammenhang mit dem geplanten Kauf von Abfangjägern des Typs
Eurofighter sei die FPÖ jedoch in ihrer Handlungsfähigkeit gelähmt,
hiess es in der Erklärung.
Die bisherigen Regierungsmitglieder und die sie umgebenden Lobbys
und Interessengruppen haben nun die Möglichkeit, ihre Linie in der
Gesamt-FPÖ durchzusetzen, wie es in der Mitteilung weiter hiess.
Haider werde weiterhin «einfaches Mitglied» der FPÖ bleiben.
Die Auswirkungen auf den eben begonnenen Wahlkampf waren zunächst
unklar. FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Haupt kündigte an, «diese
völlig neue Situation mit meinen Freunden in der FPÖ» erst
besprechen zu müssen.
Vorerst bleibe Haupt Spitzenkandidat. Nach Umfragen ist die FPÖ in
der Wählergunst auf Werte zwischen 14 und 17 Prozent abgestürzt.
Bei den Parlamentswahlen 1999 war die FPÖ mit knapp 27 Prozent zur
zweitstärksten Kraft im Bundesparlament in Wien aufgestiegen. (ms/sda)
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