RECHT
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Familienvater mit 25 Schüssen getötet

Mittwoch, 17. Januar 2001 / 09:34 Uhr

Schafisheim - Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ist am Mittwoch in Schafisheim AG der Mordprozess gegen sechs Kosovaren eröffnet worden. Sie werden beschuldigt, Drahtzieher bei der Tötung eines 32-jährigen Landsmanns in Gipf-Oberfrick tu sein.

Der dreifache Familienvater aus dem Kosovo war am 17. Juni 1997 früh morgens auf dem Weg zur Arbeit auf offener Strasse erschossen worden. Die Täter feuerten 25 Schüsse aus einer Maschinenpistole auf das Opfer ab.

Der Prozess des Bezirksgerichts Laufenburg findet aus Sicherheitsgründen in einem schusssicheren Trakt im Kommando der Verkehrspolizei in Schafisheim statt. Auf der Anklagebank sitzen neben einem 53-jährigen Familienvater und seinen beiden heute 27 und 21 Jahre alten Söhnen drei weitere Angeklagte.

Die sechs Männer sind des Mordes, der Gehilfenschaft zu Mord und falscher Anschuldigung angeklagt. Der Staatsanwalt fordert Zuchthausstrafen zwischen 10 und 17 Jahren. Das Urteil soll am Freitag eröffnet werden.

Nicht unter den Angeklagten sind jene zwei Täter, die die tödlichen Schüsse abgegeben haben. Sie befinden sich weiterhin auf der Flucht. Die Untersuchungsbehörden gehen von einer Familienfehde aus, die insgesamt sieben Tote gefordert hat. Begonnen hatte der Familienstreit bereits 1980 mit einem Tötungsdelikt. Dem Verbrechen in Gipf-Oberfrick war ein Mordanschlag im Kosovo vorausgegangen. Später wurde in Prag ein weiteres Opfer getötet.
(sda)