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Fast 2,2 Millionen Gefängnisinsassen

Montag, 22. Mai 2006 / 21:27 Uhr
aktualisiert: 23:01 Uhr

Washington - Die Zahl der Häftlinge in US-Gefängnissen ist im Laufe eines Jahres bis Juni 2005 um 2,6 Prozent angestiegen.

Insgesamt sassen 2,19 Millionen Menschen in US-Haftanstalten.

Insgesamt sassen damit 2,19 Millionen Menschen in US-Haftanstalten. Das teilte das Justizministerium in Washington mit. Die Entwicklung gehe vor allem auf eine grössere Zahl von Gefangenen in Untersuchungshaft zurück, sagte die Statistikerin des Justizministeriums, Paige Harrison, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

«Richter behalten mutmassliche Straftäter immer häufiger in Untersuchungshaft, anstatt sie gegen Kaution bis zum Prozess zu entlassen», erläuterte Harrison.

738 von 100 000 US-Bürgern waren statistisch betrachtet zwischen Juni 2004 und Juni 2005 eingesperrt. Im Vergleichszeitraum zuvor waren es nur 725.

Hohe Quote bei schwarzen Männern

Schwarze Männer im Alter zwischen 20 und 39 Jahren sind nach wie vor die Gruppe mit der höchsten Inhaftierungsquote: 12 Prozent aller Afro-Amerikaner in diesem Alter befanden sich im Berichtszeitraum hinter Gittern, berichteten die Behörden am Sonntag.

Die meisten Häftlinge je Einwohner haben statistisch gesehen die südlichen US-Bundesstaaten Georgia und Louisiana. Mehr als ein Prozent ihrer Bevölkerung befand sich in Haft. Die wenigsten Häftlinge gab es demnach in Maine (0,27 Prozent) und Minnesota (0,3 Prozent).

«Bei den Einsperrquoten gibt es seit langem ein deutliches Nord-Süd-Gefälle», sagte Harrison. Die meisten Gefängnisinsassen haben schon auf Grund ihrer hohen Bevölkerungszahl Texas und Kalifornien.

(bert/sda)


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