VERBRECHEN
Anzeige
Faurecia-Chef wusste von Schmiergeldzahlung

Freitag, 28. Juli 2006 / 16:05 Uhr

Frankfurt - Der Korruptionsskandal in der Autoindustrie weitet sich immer stärker aus: Inzwischen wird bereits gegen elf Zulieferer und mindestens drei Hersteller ermittelt.

Pierre Levi hatte nichts gegen die wissentliche Korruption unternommen.

Neben dem französischen Autozulieferer Faurecia stehen ausserdem vier weitere Zulieferer mit Sitz in Deutschland sowie anderen Ländern im Visier der Ermittler, wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt mitteilte.

Die Strafverfolger in München ermitteln sogar noch gegen sechs andere Firmen.

Namen wurden nicht genannt. Bei den Autokonzernen, an die die Schmiergelder geflossen seien, handelt es sich um Volkswagen, Audi und BMW. Volkswagen hatte am Donnerstag selbst Strafanzeige bei der Frankfurter Justizbehörde gestellt.

Lévi wusste von den Zahlungen

Insgesamt seien 20 Mitarbeiter von Unternehmen in der Autobranche beschuldigt. Drei sassen oder sitzen noch in Untersuchungshaft, darunter zwei Angestellte von Faurecia und ein Einkaufsmitarbeiter von Audi.

Faurecia-Chef Pierre Lévi hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft seit 2001 von den Schmiergeldzahlungen gewusst. Er gilt in den Ermittlungen ebenfalls als Beschuldigter und habe auch ein Geständnis abgelegt.

Hintergrund des Skandals ist der Preisdruck in der Branche, der die Unternehmen dazu verführte, sich mit Bestechungsgeldern Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

(fest/sda)