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Favoritensiege in EM-Qualifikation

Samstag, 7. September 2002 / 22:24 Uhr

Toftir - Beim Auftakt zur EM-Qualifikation 2004 sorgte Färöer gegen Schottland für die einzige Überraschung. Die Amateure aus dem hohen Norden gestanden den Schotten nur ein 2:2-Remis zu, nachdem sie bis zur 62. Minute sogar 2:0 geführt hatten.

Die grossen Favoriten aus Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich taten sich allesamt schwer und landeten glanzlose Siege bei teilweise krassen Aussenseitern.

Grundschullehrer John Petersen brachte ein erstaunliches Färöer mit zwei Toren in der 7. und 13. Minute gegen Schottland früh 2:0 in Front. Celtic-Star Paul Lambert schaffte für die schwachen Schotten erst in der 62. Minute mit einem abgefälschten Schuss den glücklichen Anschlusstreffer. Rund zehn Minuten fehlten den Färöern zuletzt für die Sensation: Barry Ferguson war gegen die entkräfteten Amateure nur dank einem Goaliefehler erfolgreich. Er verhinderte damit wohl eine vorzeitige Entlassung von Berti Vogts, der sich nach fünf Niederlagen in Serie und der schlechtesten Trainerbilanz in der 130-jährigen Fussballgeschichte Schottlands heftiger Kritik ausgesetzt sieht.

Schon vor drei Jahren hatten die Schotten bei der Qualifikation für die EM 2000 in Toftir lediglich ein 1:1 erreicht und damit Erinnerungen an die peinliche 0:1-Niederlage Österreichs vor 12 Jahren geweckt.


Frankreich lag zurück

Der amtierende Europameister Frankreich musste gegen Zypern lange bangen, ehe er sich in Nikosia knapp mit 2:1 durchzusetzen vermochte. Yannakis Okkas hatte die Zyprioten nach 15 Minuten mit einem frechen Lupfer überraschend in Führung gebracht. Torschützenkönig Djibril Cissé gelang in der 38. Minute mit seinem ersten Länderspieltor der Ausgleich, ehe Sylvain Wiltord in der 52. Minute mit einem Verzweiflungsschuss erfolgreich war. Es war Frankreichs erster Vollerfolg seit dem blamablen Auftritt bei der WM in Südkorea und Japan. Coach Jacques Santini hatte die «Bleus» neu formiert und nur noch auf fünf Weltmeister aus dem Jahr 1998 zurückgegriffen.


Deutschland dank Ballack und Eigentor

Der WM-Zweite Deutschland bedurfte gegen Litauen in Kaunas einmal mehr der Treffsicherheit von Michael Ballack, um sich einen verdienten, aber glanzlosen Startsieg zu sichern. Der Bayern-Star war mit einem Hinterhaltschuss zum 1:0 erfolgreich. Den zweiten Treffer besorgten die Litauer gleich selber: Marius Stankevicius lenkte in der 59. Minute eine Flanke von Torsten Frings mit dem Kopf unbedrängt ins eigene Tor.


Eigentor auch für Italien

Erst ein Eigentor (32.) brachte Italien in Baku gegen Aserbaidschan in Führung. Damiano Tommasi flankte von der rechten Seite in die Mitte, wo der unglückliche Tarlan Achmedow den Ball mit dem Fuss unhaltbar über seinen Goalie Dimitri Kramarenko ins eigene Tor drosch. Juve-Star Alessandro Del Piero sorgte in der 63. Minute mit einem herrlichen Freistosstor ins linke Lattendreieck für die Entscheidung. Damit starteten die Italiener in Baku deutlich besser in die Qualifikation als die Schweiz vor sechs Jahren. Damals begann die Schweiz unter Rolf Fringer die WM-Ausscheidung mit einer bitteren 0:1-Niederlage.


Kroatien mit Petric erfolglos

Bei seinem ersten Einsatz in einem Wettbewerbsspiel vermochte Mladen Petric Kroatien gegen Estland nicht zum Sieg zu verhelfen. In der 60. Minute für Tomislav Maric eingewechselt, verfehlt Petric das Tor Minuten später mit einem Kopfball nur ganz knapp. Die Kroaten spielten zwar mehrheitlich auf ein Tor, konnten sich aber kaum klare Torchancen herausspielen. Am Schluss musste das Team von Otto Baric sogar noch froh um den einen Punkt sein, nachdem Meelis Rooba in der Nachspielzeit alleine auf Goalie Stipe Pletikosa losgestürmt war, aber den Schlussmann anschoss.
(ms/sda)