ROGER FEDERER
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Federer gesund und optimistisch

Samstag, 12. November 2005 / 14:53 Uhr

Roger Federer zerstreute vor Beginn des Masters noch einmal Bedenken bezüglich seines Gesundheitszustandes.

Roger Federer fühlt sich wieder topfit.

Der Baselbieter steht am Sonntag früh (6 Uhr Schweizer Zeit/live SF 2) gegen David Nalbandian im Turnier-Eröffnungsspiel erstmals auf dem Prüfstand.

Am Samstagnachmittag Lokalzeit wurde in einem Zelt im «Qi Zhong Stadium» die Eröffnungszeremonie abgehalten. Die acht Einzel- und sechzehn Doppelspieler präsentierten sich einheitlich in schwarzem Gewand, nahmen einen Preis für ihre Leistungen entgegen und lauschten mehr oder minder konzentriert den Ausführungen verschiedener Exponenten aus Politik und Sport.

Nach dem Ende der mässig stimmungsvollen Zeremonie stellten sich die Einzelspieler in Round-Table-Gesprächen den Medien.

Während bei Spielern wie Nikolai Dawidenko und Gaston Gaudio nur peripherer Andrang herrschte, war das Gedränge bei Altstar Andre Agassi und bei Roger Federer riesig.

Gute Trainingstage

Der Weltranglisten-Erste, von der grossen Journalisten-Schar zu allen möglichen Themen befragt, ist mit den Tagen von Schanghai bisher sehr zufrieden: «Die letzten Tage im Training waren sehr gut. Ich konnte sowohl im Konditionstraining mit Pierre Paganini als auch auf dem Platz voll belasten.»

Die Frage, ob er denn mit der Teilnahme ein gesundheitliches Risiko eingehe, verneinte Federer: «Überhaupt nicht. Das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass ich mir eine weitere Verletzung zuziehe. Aber nachher habe ich ohnehin wieder Pause.» Auf den Platz wird er mit einem Tapeverband gehen.

Als er sich in Allschwil im Training das Band im Fuss gerissen hatte und danach zwei Wochen an Krücken gehen musste, waren schon Zweifel aufgekommen, ob er es schaffen würde, in China starten zu können.

Doch Federer blieb diszipliniert und beschleunigte den Regenerationsprozess mit Physiotherapie, Ultraschall, Massagen und Drainagen. «Ich bin aber schon ein wenig überrascht, dass ich hier spielen kann», so der 24-Jährige.

Geringe Erwartungen

Falls Federer physisch an diesem Turnier wirklich vollständig fit ist, ist er zusammen mit Rafael Nadal klarer Siegesanwärter, wobei Federer in der Halle eher stärker einzuschätzen ist als der iberische Gipfelstürmer.

Vom Hattrick mag Federer im Moment aber noch nicht sprechen: «Ich gehe nicht mit sehr hohen Erwartungen ins Turnier. Zuerst hoffe ich einmal, dass ich ein gutes erstes Spiel zeigen kann. Ich habe ja sieben Wochen kein Spiel mehr absolviert. Natürlich wäre es aber mein Traum, den Titel erfolgreich zu verteidigen.»

Nalbandian will grössere Fische fangen

David Nalbandian kam zur Masters-Teilnahme fast wie die Jungfrau zum Kind. Der Argentinier hatte sich bereits auf das Saisonende eingestellt und wollte zum Fischen in den Süden seines Heimatlandes fahren, als plötzlich auch noch Lleyton Hewitt und Andy Roddick ihren Verzicht bekannt gaben.

Der 23-Jährige aus Cordoba, vor zwei Wochen Halbfinalist in Basel, stieg dann in Buenos Aires ins Flugzeug und erreichte Schanghai am Donnerstag nach einem 30-Stunden-Marathon via Paris.

«Ich bin sicher nicht zu hundert Prozent bereit, die Vorbereitung war nicht optimal», so Nalbandian, der aber gleich betonte: «Federer ist ja wohl auch nicht ganz in Bestform. Es ist immer schwierig gegen ihn, aber ich traue mir schon zu, ihn wieder einmal zu besiegen. Wir werden sehen.»

Seine ursprünglichen Pläne sind jedenfalls nur aufgeschoben: «Ich werde das Fischen nach Turnierende nachholen.»

(rr/Si)


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