Flüchtlingsboot bei Sizilien gekentert: 50 Vermisste Freitag, 8. März 2002 / 08:01 Uhr
Rom - Nach einer Flüchtlingstragödie im Mittelmeer zwischen
Sizilien und Afrika gelten rund 50 Menschen als vermisst.
Ein mit
insgesamt 60 afrikanischen Männern und Frauen besetztes Boot war in
der Nacht zum Freitag südöstlich der italienischen Insel Lampedusa
gekentert.
Dies berichteten Überlebende. Bis in die frühen Morgenstunden
konnten nach Angaben der italienischen Behörden nur elf Menschen
gerettet werden. Eine Person habe schwere Verletzungen erlitten,
hiess es. Drei Schiffe von Militär und Küstenwache, zahlreiche
Fischkutter und ein Helikopter suchten bei hohem Wellengang die
ganze Nacht nach Überlebenden.
Nach den bisherigen Ermittlungen der italienischen Behörden
ereignete sich das Unglück kurz vor 21.00 Uhr gut 60 Meilen
südöstlich von Lampedusa. Ein Fischkutter habe das auf hoher See
treibende Flüchtlingsboot entdeckt und es in Schlepptau genommen,
berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Wenig später
sei das Boot jedoch wegen der rauen See gekentert.
Jedes Jahr versuchen tausende Flüchtlinge über das Meer nach
Italien zu gelangen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 1000 von
ihnen an Bord mehrerer Schiffe in Süditalien gelandet und in
Auffanglager gebracht worden. Im Vorjahr waren es mehr als 6000
gewesen.
(bb/sda)
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