Flugzeug-Unglück von Mailand: Technischer Defekt? Montag, 22. April 2002 / 20:07 Uhr aktualisiert: 22:57 Uhr
Mailand - Möglicherweise hat ein technischer Defekt das Mailänder Flugzeugunglück vom letzten Donnerstag ausgelöst. In der Leiche des
Piloten wurden hohe Kohlenmonoxid-Konzentrationen gefunden, was auf einen Brand in der Flugzeugkabine hindeutet.
Rauchwolken steigen nach dem Crash aus dem Pirelli-Hochhaus auf. (Bild: RAI1)
Dies sei bei einer gerichtsmedizinischen Untersuchung in Mailand
festgestellt worden, hiess es bei italienischen Nachrichtenagentur
ANSA unter Berufung auf inoffizielle Informationen. Es gebe keine
Hinweise auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Einatmen von
Kohlenmonoxid führt zunächst zu Bewusstlosigkeit und schliesslich
zum Tod.
Nur vier Tage nach dem Zwischenfall hat das bei dem Unglück schwer
beschädigte Mailänder Pirelli-Hochhaus am Montag wieder geöffnet.
Zunächst konnten allerdings nur die untersten 11 der insgesamt 30
Stockwerke benutzt werden.
Der aus der Schweiz kommende 67-jährige Unglückspilot Luigi Fasulo
war mit seinem Kleinflugzeug gegen das Pirelli-Hochhaus gerast. Er
hatte wenige Minuten zuvor dem Kontrollturm des Zielflughafens
Mailand-Linate Probleme mit dem Fahrwerk gemeldet.
Bei der Katastrophe wurden auch zwei Frauen im Gebäude getötet,
Dutzende von Menschen erlitten Verletzungen. Drei Stockwerke des
Hochhauses wurden völlig zerstört.
Die italienischen Ermittler haben Spekulationen zurückgewiesen,
wonach Fasulo wegen seinen finanziellen Schwierigkeiten Selbstmord
begangen haben könnte.
Die Selbstmord-Theorien seien voller Widersprüche, sagte auch
Innenminister Claudio Scajola in einem Interview der Tageszeitung
'Corriere della Sera'.
(sk/sda)
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