UNGLÜCKSFÄLLE
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Forsmark: Mehr Radioaktivität als bisher bekannt entwichen

Mittwoch, 14. Februar 2007 / 09:19 Uhr
aktualisiert: 09:53 Uhr

Stockholm - Aus dem durch Sicherheitsmängel in die Schlagzeilen geratenen Reaktor 1 im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark ist wesentlich mehr Radioaktivität entwichen als bisher vom Betreiber angegeben.

Das Kernkraftwerk Forsmark steht zur Zeit still.

Wie das schwedische Radio meldete, sind über drei Jahre hinweg drei- bis vier Mal so hohe Mengen an radioaktiven Substanzen wie Strontium 90 und Cäsium 137 ausgetreten als zunächst ermittelt.

Die vom Betreiber genannten niedrigeren Werte beruhten auf Messungen durch defekte Kontrollinstrumente. Die nun ermittelten Werte hätten sich allerdings noch im erlaubten Bereich bewegt. Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde SKI nannte es beunruhigend, dass «dies über eine derart lange Zeit passieren konnte».

Bei dem 26 Jahre alten Siedewasserreaktor waren im Juli 2006 nach einem Kurzschluss mit Reaktorstopp Sicherheitssysteme ausgefallen. Mitarbeiter kritisierten später einen «Verfall der Sicherheitskultur». Nach der Enthüllung weiterer Mängel durch den Betreiber Vattenfall selbst steht der Reaktor derzeit erneut still.

(fest/sda)


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