DROGEN
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Frankreich: Polizeibeamte in Drogenaffäre verwickelt

Mittwoch, 5. Oktober 2011 / 21:41 Uhr

Lyon - Fünf hohe französische Polizeibeamte sind vom Dienst suspendiert worden, weil sie mit Drogendealern gemeinsame Sache gemacht haben sollen. Dabei handelt es sich um den stellvertretenden Polizeichef von Lyon, Michel Neyret, den Polizeichef der Alpen-Stadt Grenoble und drei andere Beamte.

Gegen französische Polizisten wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.

Gegen sie wurden strafrechtliche Ermittlungen wegen Drogenhandels, Bildung einer kriminellen Vereinigung, gemeinschaftlichen Diebstahls und Unterschlagung eingeleitet, wie ein Sprecher des Pariser Innenministeriums am Mittwoch mitteilte.

Der wegen seiner Fahndungserfolge von Kollegen als «Super-Polizist» gelobte Neyret war am Montag in Untersuchungshaft genommen worden, die vier anderen blieben vorläufig unter Auflagen auf freiem Fuss.

Die Justiz verdächtigt die Beamten, beschlagnahmte Drogen abgezweigt und «Informanten» aus dem Drogen-Milieu zugespielt zu haben. Vor allem der 55-jährige Neyret, der als Stammgast der Lyoner Party-Szene galt, profitierte offenbar von guten Kontakten zu zwei Männern, die dem kriminellen Milieu zugerechnet werden.

Einer von ihnen stellte dem «Super-Flic» bei Aufenthalten an der Côte d'Azur Luxusautos zur Verfügung, der andere spendierte ihm einen Urlaub im marokkanischen Marrakesch. Neyret gab zu, diese «Geschenke» angenommen zu haben. Dies sei «unvorsichtig» gewesen, räumte er ein. Auf die Schliche kamen die Fahnder den Polizisten offenbar durch Hinweise aus der kriminellen Szene.

(bg/sda)


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