HANDBALL
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Frankreich an Blamage vorbei - Niederlage für Deutschland

Dienstag, 19. Januar 2010 / 22:58 Uhr

Ungarn hat am 1. Spieltag der Handball-Europameisterschaft in Österreich für eine Überraschung gesorgt. Der Aussenseiter rang dem Topfavoriten Frankreich ein 29:29 ab. In der Gruppe C verlor Deutschland das Spitzenspiel gegen Polen 25:27.

Auch der französische Star Nikola Karabatic konnte den Punktverlust nicht verhindern. (Archivbild)

Weltmeister Frankreich kam in der Wiener Neustadt gegen Ungarn mit einem blauen Auge davon. Das Team von Claude Onesta, das sich als erste Mannschaft nach dem Olympiasieg und dem Gewinn des WM-Titels auch die EM-Krone sichern könnte, lag knapp fünf Minuten vor Schluss noch 26:29 in Rückstand, ehe drei Tore in Serie die Franzosen vor einer Blamage bewahrten.

Zwischenspurt der Ungarn

Bis zur 22:20-Führung in der 41. Minute lag die Mannschaft um den Superstar und siebenfachen Torschützen Nikola Karabatic noch auf Kurs, ehe ein Zwischenspurt der Ungaren die Franzosen vorübergehend in Rücklage brachte.

Im zweiten Spiel der Gruppe D kam Mitfavorit Spanien zu einem problemlosen 37:25 gegen Tschechien. Überragender Akteur der Partie war Iker Romero, der Rückraumspieler des FC Barcelona, der 14 Treffer erzielte.

Vorentscheidung vor der Pause

Die Vorentscheidung in der Partie zwischen Deutschland und Polen, der Neuauflage des WM-Finals von 2007, fiel unmittelbar vor der Pause. Innerhalb von knapp zwei Minuten bauten die Polen ihren Vorsprung von 9:8 auf 12:8 aus. Diesen Rückstand konnten die Deutschen, die zu Beginn der Partie sehr nervös und fahrig wirkten, nie mehr aufholen.

Zwar kam das Team von Heiner Brand in der 58. Minute noch einmal auf zwei Tore heran, doch im Gegenzug entschied Bartosz Jurecki mit dem 26:23 die Partie endgültig. Vor allem in der Offensive kam die deutsche Mannschaft lange nicht auf Touren. Nur 25 der 51 Wurfversuche fanden letztlich den Weg ins Ziel; allein Rückraumspieler Lars Kaufmann produzierte elf Fehlwürfe.

Fehlstart der Schweden

Ebenfalls einen Fehlstart verzeichnete Rekord-Europameister Schweden. Die Skandinavier unterlagen Slowenien 25:27, nachdem sie zur Pause noch souverän mit 13:7 geführt hatten.

Titelverteidiger Dänemark hatte in der Gruppe B in Linz gegen den Gastgeber Österreich wesentlich mehr zu kämpfen, als ihm lieb war. Erst zehn Minuten vor Schluss schufen die Nordländer, die sich an den letzten vier kontinentalen Titelkämpfen immer in den Top 3 klassiert hatten, die entscheidende Differenz, als sie von 26:24 auf 29:24 davonzogen. Das keck auftretende Heimteam überzeugte bis zur Schlusssirene mit einer kämpferisch tadellosen Leistung und sorgte für einen stimmungsvollen Auftakt in die Endrunde.

Resultate:
1. Spieltag. Gruppe A (in Graz): Russland - Ukraine 37:33 (21:16). Kroatien - Norwegen 25:23 (11:10).

Gruppe B (in Linz): Dänemark - Österreich (mit Bernd Friede/St. Otmar) 33:29 (17:15). Island (mit Björgvin Gustavsson/Kadetten Schaffhausen) - Serbien (Aleksandar Stojanovic/Kadetten Schaffhausen) 29:29 (15:11).

Gruppe C (in Innsbruck): Deutschland - Polen 25:27 (8:12). Schweden - Slowenien 25:27 (13:7).

Gruppe D (in Wiener Neustadt): Spanien - Tschechien (mit Jan Filip/Kadetten Schaffhausen) 37:25 (17:10). Frankreich - Ungarn 29:29 (16:16).

Modus: Die ersten drei Teams pro Vorrunden-Gruppe erreichen die Hauptrunde. Die untereinander erzielten Resultate werden mitgenommen. Die zwei Erstklassierten der beiden Hauptrunden-Gruppen bestreiten die Halbfinals.

(fest/Si)