RECHT
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Freie Sitze im neuen UNO-Menschenrechtsrat

Dienstag, 2. Mai 2006 / 00:02 Uhr
aktualisiert: 00:28 Uhr

Genf - Eine Woche vor der Wahl in den neuen UNO-Menschenrechtsrat halten sich die Staaten zurück. Für die 47 Sitze haben bisher bloss 64 Länder ihre Kandidatur eingereicht.

Auch umstrittene Kandidaturen wurden eingereicht.

Etliche Staaten, denen gravierende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, kandidieren nicht. Dies geht aus einer Aufstellung des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte hervor.

Für die 13 Sitze der afrikanischen Gruppe bewerben sich 13 Staaten. Zu ihnen zählen weder der Sudan noch Simbabwe oder die Demokratische Republik Kongo (RDK), die wegen ihrer fragwürdigen Menschenrechtspolitik allesamt kaum Chancen hätten, gewählt zu werden.

Aus Nordafrika kandidieren Algerien, Tunesien und Marokko; aus dem Afrika südlich der Sahara Kamerun, Dschibuti, Gabun, Ghana, Kenia, Mali Mauritius, Nigeria, Senegal und Sambia.

Grösserer Andrang in Asien und Osteuropa

In der asiatischen Gruppe herrscht grössere Konkurrenz: Hier bewerben sich 18 Länder um 13 Sitze. Dabei sind mit China, Indien, Japan, Indonesien und Pakistan die Grossen des Kontinents. Auch umstrittene Kandidaturen wurden eingereicht; so wollen der Iran, der Irak und Saudiarabien einen Sitz im Menschenrechtsrat.

Andrang herrscht auf die sechs Sitze für Mittel- und Osteuropa, um die sich 13 Länder bewerben, darunter Russland. Die meisten Kandidaturen wie die von Polen, Ungarn, Tschechien, den baltischen Staaten und Slowenien lösen keine Kontroverse aus.

Um die acht Sitze für Lateinamerika und die Karibik wetteifern elf Länder. Neben einer umstrittenen Kandidatur aus Kuba bewerben sich Argentinen, Brasilien, Ecuador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Peru, Uruguay und Venezuela.

Gute Chancen für Schweiz

In der Gruppe der westlichen Staaten gibt es wenig Auswahl. Gerade mal neun Länder kandidieren für die sieben Sitze. Es sind dies Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Grossbritannien, die Niederlande, Portugal und die Schweiz.

Die Vereinigten Staaten, die dem neuen UNO-Gremium kritisch gegenüber stehen, haben auf eine Kandidatur verzichtet. Die Wahlchancen der Schweiz, die sich die Reform stark gemacht hatte, sind laut Diplomaten intakt.

(bert/sda)


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