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Für Benjamin Weger endet die WM im Spital

Sonntag, 11. März 2012 / 17:32 Uhr
aktualisiert: 21:59 Uhr

Stockbruch, Skibruch, Sturz, Spital: Benjamin Weger war zum Abschluss der für ihn so missglückten Weltmeisterschaften in Ruhpolding der grosse Pechvogel.

Benjamin Weger muss wegen einem Sturz in den Spital.

Das Massenstart-Rennen am letzten WM-Tag ging für Benjamin Weger schon vor dem zweiten Schiessen zu Ende. Es war ein schmerzhaftes Ende. Weger stürzte in der schwierigen Abfahrt mit voller Wucht aufs Gesicht. Der 22-jährige Walliser musste aufgeben und für nähere Untersuchungen ins Spital nach Traunstein gefahren werden.

Die Diagnose: Hirnerschütterung sowie schwere Prellungen im Gesicht, am Kopf und im Knie. Der Verdacht auf einen Jochbeinbruch bestätigte sich nicht. Weger bleibt bis heute Nachmittag zur Beobachtung im Spital. Ob er am Dienstag ans Weltcup-Finale nach Chanti Mansisk (Russ) reist, wird voraussichtlich heute entschieden.

Das Rennen hatte für Weger bereits vorher unter einem schlechten Stern gestanden - wie eigentlich die ganzen Titelkämpfe in Oberbayern. Der einzige Schweizer Teilnehmer im Feld der weltbesten 30 beklagte vor dem Sturz schon je einen Stock- und Skibruch. Obwohl ein Servicemann rasch Ersatz zur Hand hatte, fuhr der Zug ohne Weger ab.

Statt Top-Ten-Resultate oder im Idealfall eine Medaille gab es für Weger in Ruhpolding eine Enttäuschung nach der anderen. In den ersten drei Einzelrennen hatten nur die Ränge 36, 16 und 41 herausgeschaut. Von sechs Einsätzen gelangen nur zwei: die Verfolgung und die Staffel. Im Gesamtweltcup fiel Weger vom 5. in den 9. Zwischenrang zurück.

Nachdem Weger einen kontinuierlichen, nahtlosen Aufstieg an die Weltspitze hinter sich hat, markiert «Ruhpolding 2012» einen ersten herben Rückschlag. Weger wird sich dadurch nicht von seinem Weg abbringen lassen. Die Experten sind sich einig, dass ein Coup an einem Grossanlass nur eine Frage der Zeit ist. Und Zeit hat Weger mit seinen 22 Jahren noch mehr als genug.

Dreimal Gold für Fourcade und Berger

Martin Fourcade gewann nach dem Sprint und der Verfolgung auch noch den Massenstart. Mit drei Goldmedaillen aus vier Einzelrennen und der Silbermedaille mit der Staffel war der 23-jährige Franzose der erfolgreichste Teilnehmer dieser Weltmeisterschaften. Ähnlich gut fiel die Bilanz von Tora Berger aus. Die Norwegerin entschied eine Woche vor ihrem 31. Geburtstag auch den Massenstart für sich, nachdem sie zuvor schon Gold mit der Mixed-Staffel und über 15 km sowie Bronze mit der Frauen-Staffel geholt hatte.

Magdalena Neuner verpasste das sehr hochgesteckte Ziel, in jedem Rennen ihrer Abschieds-WM eine Medaille zu gewinnen, deutlich. Wie schon über 15 km schoss der 25-jährige Star zu schlecht. Neuner liess sechs von zwanzig Scheiben stehen und wurde nur Zehnte. Selina Gasparin kam nicht über den 26. Platz hinaus. Insgesamt war die Engadinerin in Ruhpolding aber die Beste des Swiss-Ski-Aufgebots, von dem sich die Verantwortlichen um Disziplinenchef Markus Regli und Cheftrainer Steffen Hauswald deutlich mehr erhofft hatten.(knob/Si)