EU-POLITIK
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Fussball: EU-Kommission ermittelt gegen Italien

Montag, 8. September 2003 / 21:56 Uhr

Die EU-Kommission wird eine Ermittlung gegen ein Gesetz einleiten, das Steuerentlastungen für Italiens verschuldete Serie-A Vereine von über einer Milliarde Euro vorsieht. Die Regierung will vermeiden, dass die Klubs im nächsten Jahr die Lizenz verlieren.

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti

Das italienische Parlament hatte im Februar ein Gesetz verabschiedet, das den finanziell stark angeschlagenen Klubs eine Steuerentlastung ermöglichen soll. Die teuer eingekauften Spieler, die wegen der Krise im internationlen Fussball stark an Wert verloren haben, rissen grosse Löcher in die Vereinskassen. Die Klubs sollen die Möglichkeit haben, diese Verluste über einen Zeitraum von zehn Jahren abzuschreiben.

Italienischen Medienberichten zufolge erklärte EU-Wettbewerbskommissär Mario Monti, dass die Steuerentlastungen als wettbewerbsverzerrende Staatshilfen eingestuft werden könnten. Falls dies so ist, wird die italienische Regierung zur Abschaffung des Gesetzes gezwungen sein. Für die Klubs würde dies einen Verlust von Steuerentlastungen von über einer Milliarde Euro bedeuten.

Die oppostionellen Parlamentarier bezeichneten dieses Gesetz als "skandalöses Geschenk" des italienischen Regierungschefs und Milan-Präsidenten Silvio Berlusconi an die verschuldeten Fussballvereine.(bert/Si)