Zweimal knapp verfehlt

Nur zweimal hatten die Fans den Torschrei auf den Lippen. Doch Mittelfeldspieler Maniche traf aus 25 Metern mit einem Bogenball nur die Latte (67.) und kurz vor Schluss köpfte der eingewechselte Litauer Edgaras Jankauskas nach einem Freistoss um Haaresbreite am Tor vorbei (81.).

Allerdings hat La Coruña, dessen Defensivtaktik problemlos aufging, vor dem Rückspiel im heimischen Riazor bestenfalls die halbe Distanz auf dem Weg zum Final in Gelsenkirchen absolviert. Der FC Porto agierte in dieser (Champions-League-)Saison auswärts nämlich sehr stark. In fünf Partien in der Fremde erzielten die Lusitaner immer mindestens einen Treffer und gingen nie als Verlierer vom Platz.

Absenzen im Rückspiel

Zudem hat La Coruña im Rückspiel zwei gewichtige Absenzen: sowohl Routinier Mauro Silva als auch der kurz vor Schluss wegen eines leichten Nachtretens vom Platz gestellte Innenverteidiger Andrade werden den Galiciern wegen Sperren fehlen.

La Coruñas Trainer Javier Irureta fürchtete vor der Partie das angekündigte Startfurioso der Portugiesen. "Wichtig ist, dass wir die Startphasen der beiden Halbzeiten überstehen. Zu Beginn ist Porto jeweils sehr gefährlich." Die Ängste des galicischen Coaches vor angeblich lusitanischem Offensiv-Spektakel fanden auf dem Platz dann aber nicht einmal annähernd ihre Rechtfertigung.

Harmloses Porto in der Startphase

In der ersten halben Stunde flog nicht ein einziger Ball auf das Tor La Coruñas. Und als der FC Porto nach 29 Minuten immerhin einen Corner "erspielt" zu haben schien, sah der Linienrichter eine Offside-Position von Stürmer Carlos Alberto. Bis der portugiesische Branchenleader zur ersten Torchance kam, dauerte es 38 Minuten; Captain Nourredine Naybet klärte indes vor dem Südafrikaner Benny McCarthy in Corner.

Nach der Pause wurden die offensiven Aktionen Portos trotz des Lattenschusses und trotz der grossen Chance kurz vor Schluss nur marginal besser. Zwar waren die Portugiesen nun mehrheitlich in Ballbesitz, doch über längere Zeit konnten sie die Spanier nicht unter Druck setzten. Dafür agierte Porto zu unpräzis und Regisseur Deco blieb weit unter seinem Niveau.

La Coruña ohne Auswärtsdebakel

So lief La Coruña nie Gefahr in eines der häufigen Debakel auf fremdem Terrain zu laufen. In den bisherigen fünf Auswärtspartien der Champions League kassierten die Spanier 16 Gegentore. Vorzuwerfen ist den Spaniern die passive und defensive Spielweise indes nicht. Im Viertelfinal-Hinspiel bei Milan hatte La Coruña den Schlagabtausch gesucht und kassierte innert zehn Minuten vier Gegentore.

Jetzt, im Estadio do Dragao, war die Equipe in der Defensive um den erfahrenen Marokkaner Naybet und dessen portugiesischen Sekundanten Andrade, der vor zwei Jahren vom FC Porto zu Depor gewechselt hatte, so kompakt und gut organisiert, dass sie den Drachen nicht in die Falle tappte.

FC Porto - La Coruña 0:0

Dragao. -- 50 106 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Merk (De).

FC Porto: Vitor Baia; Paulo Ferreira, Jorge Costa, Carvalho, Nuno Valente; Alejnitschew (46. Jankauskas), Costinha (46. Mendes), Maniche; Deco; Carlos Alberto, McCarthy (70. Alves Ferreira).

La Coruña: Molina; Manuel Pablo, Andrade, Naybet, Romero; Sergio (79. Duscher), Mauro Silva; Victor (88. Cesar), Valeron, Luque (45. Fran); Pandiani.

Bemerkungen: 67. Schuss von Maniche an die Latte. 87. Rote Karte gegen Andrade wegen einer Tätlichkeit. Verwarnungen: 23. Carlos Alberto (Foul). 30. Carvalho (Foul). 30. Mauro Silva (Reklamieren/im Rückspiel gesperrt). 94. Alves Ferreira (Foul). (pt/Si)