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Galaxien viel älter als bislang angenommen

Donnerstag, 17. Februar 2000 / 21:02 Uhr
aktualisiert: 21:37 Uhr

München - Galaxien im Universum sind nach neuen Erkenntnissen wesentlich früher entstanden als bislang angenommen. Das haben europäische Forscher bei einem «tiefen Blick ins All» mit dem Very Large Teleskop entdeckt.

Ein tiefer Blick ins All: Je weiter, je älter die Galaxien. - Man sieht sie und weiss nicht, ob sie vielleicht längst nicht mehr existieren.

Erste ausgebildete Galaxien existierten demnach schon in den ersten vier Milliarden Jahren nach dem Urknall, teilte die Europäische Südsternwarte (ESO) am Donnerstag in Garching bei München mit. Astronomen nehmen an, dass das Universum zwölf bis 15 Milliarden Jahre alt ist. Nach den bisherigen Theorien haben sich laut ESO mehr als 80 Prozent aller Sterne in den Galaxien erst in der zweiten Hälfte der Existenz des Universums geformt. Nach den neuen Erkenntnissen soll ein Grossteil jedoch schon in den ersten vier Milliarden Jahren entstanden sein.

Viele dieser Galaxien seien jedoch auf Grund von Staub und ihres Alters nicht mit optischen Teleskopen zu beobachten. Die Aufnahmen entstanden mit der neuen Infrarot-Kamera ISSAC, die auf dem ersten von vier 8,2-Meter-Teleskopen des Very Large Teleskops der ESO in Chile steckt. ISAAC steht für Infrared Spectrometer And Array Camera.
(sda)


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