Gedenkfeier für die Absturzopfer am Bodensee Samstag, 6. Juli 2002 / 22:31 Uhr
OWINGEN - Mehrere hundert Menschen haben in Owingen (Bodenseekreis)
mit einem Gottesdienst und einem Schweigemarsch der Opfer der
Flugzeugkatastrophe am Bodensee gedacht.
Mehr als 500 Menschen kamen in die Pfarrkirche St. Peter und Paul,
Zahlreiche verfolgten die Ansprachen, Lesungen und Gebete vor der
Pforte des völlig überfüllten Gotteshauses. An die Messe schloss
sich ein Marsch zu einer der Hauptabsturzstellen am Ortsrand der
3000-Einwohnergemeinde an.
Dort war ein grosses Teil der russischen Unglücksmaschine
aufgeschlagen. Dutzende von Toten waren auf den umliegenden Wiesen
aufgefunden worden.
Pfarrer Reinhard Schacht sprach den Angehörigen der 71 Menschen,
die bei dem Unglück ihre Leben verloren haben, sein tiefes Beileid
aus und dankte Gott, «dass wir hier unten am Boden heilgeblieben
sind». Er dankte auch den Einsatzkräften für ihre Arbeit.
Bürgermeister Günther Former fragte: «Grenzt es nicht an ein
Wunder, dass nicht noch mehr geschehen ist?»
Bei der Kollision einer Tupolew-Passagiermaschine mit einem
Frachtflugzeug am Montagabend kurz vor Mitternacht über dem
nordwestlichen Bodenseeufer waren Trümmerteile und Leichen
kilometerweit verstreut auf die Erde gefallen. Am Boden war jedoch
niemand verletzt worden. (ba/sda)
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