WISSEN
Anzeige
Gefährliche Monsterwellen weit verbreitet

Samstag, 24. Juli 2004 / 18:57 Uhr

Paris - Gefährliche Wellen kommen nach neuen Satelliten-Bildern der europäischen Raumfahrtbehörde ESA weit häufiger vor als bislang angenommen. Diese Wellen können die Höhe zehnstöckiger Gebäude erreichen.

Riesenwellen galten lange als Seefahrermythen.

Im Rahmen eines von der Europäischen Union (EU) initiierten wissenschaftlichen Projekts haben Satelliten der ESA die Ozeane des Planeten beobachtet. Sie sollten die Häufigkeit so genannter Monsterwellen ermitteln.

Die Daten aus drei Wochen Anfang 2001 zeigten insgesamt mehr als zehn solcher Wellen weltweit, die zumindest 25 Meter hoch waren. Bislang haben Wissenschafter nach Angaben der ESA geglaubt, solche Wellen bildeten sich alle 10 000 Jahre. Lange Zeit galten sie als Seefahrermythen.

Nachdem wir bewiesen haben, dass sie in höherer Zahl vorkommen als jemand bislang angenommen hat, ist der nächste Schritt zu analysieren, ob sie vorausgesagt werden können, sagte Wolfgang Rosenthal, Wissenschafter im Forschungszentrum GKSS in Geesthacht.

Die ESA gab bekannt, in den vergangenen 20 Jahren seien mehr als 200 Supertanker und Containerschiffe mit mehr als 200 Metern Länge gesunken. Wahrscheinlich seien Monsterwellen eine der häufigsten Ursachen dafür.

Derzeit würden Schiffe und Plattformen vor den Kürsten so gebaut, dass sie Wellen mit einer Höhe von höchstens 15 Metern standhalten könnten.

(rr/sda)