Gesundheitspersonal legt Protestpausen in 20 Spitälern Zürichs ein Donnerstag, 27. April 2000 / 14:53 Uhr
Zürich - Unter dem Motto «Ohne uns läuft nichts» schaltet
das Zürcher Gesundheitspersonal vom 2. bis 4. Mai in 20 Spitälern
diverse Protestpausen ein. Verlangt werden mehr Lohn und der
Verzicht auf jegliche Rationierung in der Pflege.
«Wir haben genug von den Missständen im Gesundheitswesen»,
sagten die Verantwortlichen der «Aktion gsundi Gsundheitspolitik»
(AGGP) am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Immer mehr Patienten
in weniger Zeit und mit weniger Personal hätten sie in den letzten
Jahren betreuen müssen. Dazu komme ein «diskriminierend tiefes»
Lohnniveau.
Während den drei Aktionstagen will die AGGP ihrem
Forderungskatalog, den sie im April der städtischen und kantonalen
Regierung überreicht hatte, Nachdruck verleihen. Mit Infoständen,
Diskussionen und einer Protestkundgebung am 4. Mai in der Stadt
Zürich soll die Bevölkerung aufmerksam gemacht werden.
Schwarz gekleidet gegen den «düsteren Alltag»
Zudem wird sich das Pflegepersonal schwarz kleiden, als Symbol
für seinen «düsteren Alltag». Der Dienst wird in den drei Tagen nur
reduziert geleistet. Für die Sicherheit der Patientinnen und
Patienten sei gesorgt. Bereits am Mittwoch distanzierten sich in
einem Communiqué die Spitalleitungen des Zürcher Unispitals sowie
des Kantonspitals Winterthur von den Protestpausen.
Unterstützt wird die AGGP neben Berufsverbänden aus dem
Gesundheitswesen auch von der Gewerkschaft VPOD. Die Zugeständnisse
bei den Löhnen seitens der Regierung reichten nicht aus, den
Pflegenotstand zu beheben, sagte Bettina Coaz vom VPOD Zürich.
Diese stellten lediglich eine Korrektur der Kürzungen der letzten
Jahren dar.
(sda)
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