WAHLEN
Anzeige
Gordon Brown als neuer Labour-Chef bestätigt

Sonntag, 24. Juni 2007 / 19:03 Uhr

Manchester - Grossbritannien wird auch nach dem Rücktritt von Tony Blair seine «internationalen Verpflichtungen» im Irak erfüllen. Das bekräftigte sein Nachfolger als Premierminister, Gordon Brown, nach seiner Ernennung zum Vorsitzenden der Labour-Partei.

Gordon Brown kündigt Reformen an.

Zugleich räumte der 56-jährige Politiker, der am kommenden Mittwoch von Blair auch das Amt des Regierungschefs übernimmt, Fehler ein. «Wir werden die notwendigen Lehren daraus ziehen», sagte er auf einem Sonderparteitag in Manchester.

«Unsere Aussenpolitik wird in den kommenden Jahren die Tatsache reflektieren, dass für die Zerschlagung des Terrorismus mehr als nur militärische Gewalt erforderlich ist.»

Vor dem Kongressgebäude protestierten mehrere Tausend Menschen gegen den Irak-Krieg. In Sprechchören und auf Plakaten nannten sie Blair einen «gefährlichen Kriegstreiber» und forderten den sofortigen Rückzug der britischen Truppen aus dem Irak.

Partei des Wechsels

Der bisherige Schatzkanzler Brown kündigte auch auf anderen Feldern der Politik Reformen an. «Wir müssen eine Partei des Wechsels sein», sagte Brown.

Er werde neue Prioritäten setzen und sich neuen Herausforderungen stellen. In den Mittelpunkt seiner Regierungszeit wolle er Gesundheit, Bildung und den Kampf gegen die Kinderarmut stellen.

Blair sagte über seinen Nachfolger: «Er wird ein grossartiger Premierminister für dieses Land werden.» Brown sei «stark» und «prinzipientreu».

Als Stellvertreterin an der Spitze der Partei wurde die bisherige Justizstaatssekretärin Harriet Harman gewählt. Sie löst damit auf der Regierungsseite den Vize-Premierminister John Prescott ab, der zusammen mit Blair im Mai seinen Rücktritt angekündigt hatte.

(li/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Tony Blair formell zurückgetreten27.Jun 15:01 Uhr
Tony Blair formell zurückgetreten
Brown löst Spekulationen über Wahlen aus25.Jun 11:20 Uhr
Brown löst Spekulationen über Wahlen aus