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Gorillas haben «Aids»

Mittwoch, 8. November 2006 / 20:42 Uhr
aktualisiert: 21:00 Uhr

London - Forscher haben nun auch bei Gorillas ein Aids-ähnliches Virus gefunden.

6 der 213 analysierten Gorillaproben wiesen überraschend HIV- Antikörper auf.

Die Entdeckung bei den Wildtieren in Kamerun sei von grosser wissenschaftlicher Tragweite, betonten die französischen Experten im Wissenschaftsmagazin «Nature».

In der jüngsten Ausgabe des Magazins hiess es, dass Gorillas als Nahrungsmittel und zur medizinischen Nutzung gejagt werden. Es sei daher möglich, dass diese Praktiken für die auf den Menschen übertragbare Tierkrankheit HIV-1 Gruppe O verantwortlich sind.

Die betroffenen Gorillas, die das HIV-ähnliche SI-Virus (Simian immunodeficiency virus) tragen, «könnten eine ständige Gefahr für Menschen darstellen».

Schimpansen am Ursprung

Mehrere Affenarten tragen Aids-Viren, erkranken anders als Menschen aber nicht an der Immunschwäche. Forscher gehen derzeit davon aus, dass am Ursprung der Krankheit Schimpansen stehen.

Diese dürften vor einigen Jahrzehnten das SI-Virus auf Menschen übertragen haben: Vermutlich durch den Biss eines Tieres oder die Verletzung eines Jägers, der sich das Virus beim Schneiden von Affenfleisch zuzog.

Auch die für die neue Studie untersuchten Westlichen Gorillas (wissenschaftlicher Name: Gorilla gorilla) wurden nach Einschätzung der Forscher vermutlich von Schimpansen angesteckt.

Überraschendes Ergebnis

Für die Studie nahmen die Forscher vom französischen Institut für Entwicklungsforschung (IRD) und der Universität im südfranzösischen Montpellier mehr als 500 Ausscheidungen von Schimpansen und Gorillas unter die Lupe. Wie erwartet fanden sie in 40 der 323 Schimpansen-Exkremente Antikörper.

Überraschend wiesen aber 6 der 213 analysierten Gorillaproben HIV-Antikörper auf. Der Viren-Untertyp namens SIVgor ist dem Untertyp O der HIV-1-Linie genetisch sehr nahe, der bei Menschen im zentralen Westafrika verbreitet ist.

Die Aids-infizierten Gorillaproben stammten von Tieren, die beinahe 400 Kilometer voneinander entfernt lebten. Die Forscher folgern daraus, dass es sich bei den Infektionen nicht um Zufälle handelt, sondern um ein artspezifisches Problem.

(bert/sda)


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