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Graubner: «Es war für uns eine Lehrplätz»

Freitag, 4. Dezember 2015 / 15:30 Uhr

Mit dem 3. Rang in der Gruppe D haben die Kadetten Schaffhausen ihr Ziel in der Champions League verpasst. Eine bessere Klassierung vergab der Schweizer Meister zu Beginn der Kampagne.

David Graubner (l.) bezeichnete den Fehlstart eine Mischung aus Unvermögen und Pech.

Nachdem sie bei der Auslosung nicht wie erhofft ins obere Tableau eingeteilt worden waren, wollten die Schaffhauser beweisen, dass sie eigentlich dorthin gehören. Um das Playoff für die Achtelfinal-Qualifikation zu erreichen, hätten sie mindestens Zweiter werden müssen, was Klubchef Giorgio Behr im Vorfeld der Gruppenphase als «pickelharte, aber machbare» Aufgabe einstufte. Insofern ist der 3. Platz eine Enttäuschung.

Schon vor dem letzten Spiel, das die Kadetten am Donnerstag gegen Baia Mare 24:23 für sich entschieden, war klar gewesen, dass die Zielsetzung verpasst werden würde. Dennoch war die Partie gegen die Rumänen für die Schaffhauser wichtig, da sie mit dem 3. Gruppenrang sichergestellten, dass der Schweizer Vertreter in der kommenden Champions-League-Saison keine Vorqualifikation bestreiten muss.

Start verschlafen

Die Ursache für das Scheitern ist schnell gefunden: Die Kadetten waren zu Beginn der Champions League nicht bereit. Insbesondere die 30:31-Heimniederlage gegen Elverum zum Auftakt war unnötig und ärgerlich, umso mehr, als der Siegestreffer der Norweger eine Sekunde vor der Schlusssirene fiel. «Das hatten wir so nicht erwartet», gab Captain David Graubner zu. Auch in der zweiten Partie auswärts gegen Metalurg Skopje (24:28) zeigten die Schaffhauser eine mässige Leistung, wodurch sie früh mit dem Rücken zur Wand standen.

Der Fehlstart war für Graubner «eine Mischung aus Unvermögen und Pech.» Der Routinier, der zugleich der Geschäftsführer des Vereins ist, nahm auch das Wort «Naivität» in den Mund. Erst mit dem wachsenden Druck hätte der Hinterste und Letzte gemerkt, worum es gehe. Der Entgegnung, dass dies doch nicht sein könne, widersprach Graubner nicht. «Es war für uns ein Lehrplätz. Der eine oder andere Spieler hatte zuvor noch nie eine Champions League erlebt.»

Beeindruckende Reaktion auf Fehlstart

Graubner sagte aber auch, dass eine Platzierung in den ersten zwei aufgrund der Ausgeglichenheit in der Gruppe ein hohes Ziel gewesen sei. Positiv fand er, wie die Mannschaft auf den missglückten Start reagiert hatte, wobei er den Heimsieg gegen Motor Saporoschje (30:27) und den Triumph in Skjern (29:25) hervorhob. «In diesen Partien haben wir brilliert.» Vor allem der Auswärtserfolg gegen Skjern ist hoch einzuschätzen, waren doch die Dänen in der vergangenen Saison im EHF-Cup Dritte geworden. Überhaupt feierten die Kadetten in den letzten fünf Spielen vier Erfolge.

Insgesamt agierten die Schaffhauser aber gerade im Angriff zu unkonstant. «In gewissen Spielen machten wir viele Fehler», so Graubner. Das sei auch darauf zurückzuführen, dass sehr junge Kräfte am Werk seien. Als Vorwurf wollte er das aber nicht verstanden wissen. Im Gegenteil: Er lobte die Leistungen der beiden 21-jährigen Luka Maros und Dimitrij Küttel. «Sie haben eine sehr gute Champions League gespielt.» Graubner ist überzeugt, dass die Champions League den beiden viel fürs Selbstvertrauen bringen wird. Insofern ist eine gute Basis gelegt, dass die Schaffhauser in der nächsten Saison das Verpasste nachholen.
(bg/Si)


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