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Hagelkörner so gross wie Golfbälle im Berner Oberland

Donnerstag, 19. Juli 2007 / 22:18 Uhr
aktualisiert: 23:25 Uhr

Interlaken - Über dem Berner Oberland ist am Abend ein heftiges Gewitter niedergegangen, begleitet von Sturmböen und Hagel. Betroffen waren vor allem das Berner Oberland, das Seeland und der Kanton Obwalden. Strassen und Schienen mussten gesperrt werden.

Das BLS-Netz ist an zwei Stellen unterbrochen.

Die BLS-Strecke zwischen Interlaken Ost und Interlaken West musste gesperrt werden, weil ein Bach über die Geleise floss. Vorübergehend nicht befahrbar war auch die Strecke zwischen Spiez und Interlaken Ost. Es waren Bäume auf ein Gleis gefallen.

Wegen Geröll musste die A8 zwischen Därligen und Interlaken gesperrt werden, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte. Die Strasse zwischen Bönigen und Iseltwald war wegen eines umgestürzten Baumes nicht befahrbar.

In Interlaken beschädigten Hagelkörner in der Grösse von Golfbällen Autos und Scheiben. Die Feuerwehr musste zudem zu Wasserschäden ausrücken. Bis kurz vor 19 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale allein aus Interlaken über 100 Meldungen ein.

Notunterkünfte erstellt

Betroffen waren auch Campingplätze. Es müssten Notunterkünfte erstellt werden, sagte der Regierungsstatthalter von Interlaken, Walter Dietrich, in der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens. Die Schäden seien gross.

Auf dem Brienzersee wurden Kursschiffe in Mitleidenschaft gezogen. Grosser Sachschaden entstand auch an einer Werkstatt der BLS in Bönigen. Das Dach sei zerstört, sagte ein Sprecher.

Auch in der Region Biel und dem Berner Jura musste die Feuerwehr zahlreiche Keller auspumpen. Besonders betroffen waren die Gemeinden Nidau, Lengnau, Pieterlen und Safnern.

Häuser und Industrie verwüstet

Im Kanton Obwalden trat in der Gemeinde Kerns der Bach über die Ufer und verwüstete mit Geschiebe und Schlamm Häuser und Industriebauten - «einmal mehr», wie die Kantonspolizei schrieb.

Wegen Geröll und Erdrutschen im Raum Sachseln mussten die A8 und die Brünigstrasse vorübergehend gesperrt werden. Auch die Zentralbahn war unterbrochen. Erdrutsche gab es zudem in St. Niklausen.

Gewitterzellen waren ab dem Nachmittag über die Schweiz gezogen, begleitet von Sturmböen. In Brienz etwa wurden Böenspitzen von bis zu 83 Kilometern pro Stunde gemessen, wie MeteoSchweiz mitteilte.

(dl/sda)


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