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Hanna Johansen erhält den Solothurner Literaturpreis 2003

Mittwoch, 21. Mai 2003 / 08:50 Uhr

Solothurn - Hanna Johansen erhält den mit 20 000 Franken dotierten Solothurner Literaturpreis. Die in Bremen geborene Kilchbergerin ist nach Klaus Merz und Thomas Hürlimann erst die dritte Schweizerin in der zehnjährigen Geschichte des Preises.

Hanna Johansen.

Mit inhaltlicher Präzision und bewundernswertem Einfühlungsvermögen berichtet Hanna Johansen von Menschen (und Tieren), die das Staunen und Fragen nicht verlernt haben, schreibt die Jury. Der Normalfall ist das Unbegreifliche. Dieser Satz könnte als Motto über Hanna Johansens Schaffen stehen.

Hanna Margarete Johansen-Muschg wurde am 17. Juni 1939 in Bremen geboren. Sie studierte Altphilologie, Germanistik und Pädagogik in Marburg und Göttingen. 1967 bis 1969 lebte sie in den USA, wo sie unter anderem über die Lebensweise der Hopi-Indianer forschte.

1972 kam sie in die Schweiz. 1978 débütierte sie mit dem Roman Die stehende Uhr. Es folgten unter anderen Trocadero (1980), Die Schöne am unteren Bildrand (1990), Die Kurnovelle (1994), Universalgeschichte der Monogamie (1997) und zuletzt Lena (2002). Die meisten Werke wurden Bestseller.

Von ihren vielen Kinderbüchern wurden Bruder Bär und Schwester Bär (1983), Die Ente und die Eule (1988) und Die Geschichte von der Gans, die nicht schnell genug war weltweit übersetzt. Auch die Katergeschichte Felis, Felis (1987) gilt als Klassiker der Kinderliteratur.

Hanna Johansen erhielt zahllose Preise, darunter den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis und Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis, sowie den Schweizer und den Österreichischen Jugendbuchpreis.

Die öffentliche Verleihung des Solothurner Literaturpreises findet am 30. Juni im Solothurner Landhaus statt.

(bsk/sda)