ARCHITEKTUR
Anzeige
Haus von Max Frisch in Schaan abgebrochen

Freitag, 9. Dezember 2005 / 17:36 Uhr

Schaan - Entgegen den Empfehlungen der Denkmalpflege, der Denkmalschutz-Kommission und des Hochbauamtes ist ein von Max Frisch entworfenes Landhaus im liechtensteinischen Schaan abgebrochen worden.

Frisch wohnte am Duxweg 23 in Schaan.

Die Beschwerdekommission für Verwaltungsangelegenheiten habe dem Abbruchgesuch stattgegeben, teilte das Informationsamt in Vaduz mit. Zu den Gründen für den Entscheid waren keine Informationen erhältlich.

Das Landhaus am Duxweg in Schaan war 1950 nach den Plänen des Architekten und Schriftstellers erbaut worden. Die örtliche Bauleitung übernahm der bedeutende Liechtensteiner Architekt Ernst Sommerlad, der unter anderem das Villenviertel in Vaduz entwarf.

Unveränderte Ausstattung

Das Landhaus war laut Informationsamt ein modernes, dennoch herrschaftliches Haus mit höchster Wohnqualität. Es verfügte über die erste in Liechtenstein installierte Bodenheizung. Hochmodern war auch die Küche eingerichtet.

Von ganz besonderem Wert war das Objekt, weil es seit dem Bau weder im Grundriss noch in der Ausstattung verändert worden war. Solche Bauten seien eine architektonische Rarität, schreibt das Informationsamt. In seiner Vollständigkeit sei das Landhaus ein Unikat gewesen.

Frisch als Architekt

Der weltbekannte Schrifsteller führte zwölf Jahre lang ein eigenes Architekturbüro in Zürich. Er erhielt mehrere Preise in öffentlichen Wettbewerben und publizierte bedeutende Schriften zum Städtebau.

(ht/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Homo Faber in Zürich uraufgeführt6.Dez 07:08 Uhr
Homo Faber in Zürich uraufgeführt