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Haushaltsloch der Stadt Zürich - 206 Millionen Defizit

Dienstag, 28. September 2010 / 11:14 Uhr

Zürich - Die Stadt Zürich rechnet - wie in den letzten drei Jahren - 2011 mit tiefroten Zahlen. Grund für das erwartete Defizit von 206 Millionen Franken sind die seit Ausbruch der Finanzkrise stark gesunkenen Unternehmenserträge. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 119 Prozent.

Die Stadt Zürich rechnet für 2011 mit einem Defizit von 206 Millionen Franken.

Das Budget sieht Einnahmen von 7,86 Milliarden Franken und Ausgaben von 8,06 Milliarden Franken vor, wie das Stadtzürcher Finanzdepartement am Dienstag mitteilte.

Der Steuerertrag wird auf 2,37 Milliarden Franken geschätzt. Die natürlichen Personen sollen 1,44 Milliarden Franken abliefern. Übrige Steuern (Personal-, Quellen- und Nachsteuern) sowie Vermögensgewinnsteuern sollen rund 258 Millionen Franken in die Stadtkasse spülen.

Der Unternehmenssteuerertrag dürfte 675 Millionen Franken betragen, heisst es weiter. Von den Steuererträgen der Grossbanken kann laut Finanzdepartement «realistischerweise nicht erwartet werden, dass sie die vor der Krise erreichte Höhe in Kürze zurückerlangen».

Zusätzliche Stellen

Der Personalaufwand erreicht 2,51 Milliarden Franken und liegt damit rund drei Prozent über dem Budget 2010. Der Mehraufwand sei unter anderem auf zusätzliche Stellen sowie Lohnmassnahmen zurückzuführen.

Der Sachaufwand schlägt mit 1,83 Milliarden Franken zu Buche. Vom Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+50 Millionen Franken) entfallen 4,6 Millionen Franken auf die Verwaltung und 45,4 Millionen Franken auf die Gemeindebetriebe. Letztere verlaufen gemäss Mitteilung solide.

Hohe Nettoinvestitionen

Trotz schwieriger Zeiten will die Stadt Zürich weiter investieren und budgetiert für 2011 Nettoinvestitionen von 1,02 Milliarden Franken. Dies sind 82 Millionen Franken weniger als im Vorjahr.

Aufgrund der erwarteten Defizite 2010/11 wird das Eigenkapital per Ende 2011 auf 400 Millionen Franken schrumpfen. Der Selbstfinanzierungsgrad (Verhältnis von Selbstfinanzierung zu Nettoinvestitionen) liegt bei tiefen 24,7 Prozent (Vorjahr: 24 Prozent).

(ade/sda)


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