DATENSCHUTZ
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Herzschrittmacher können gehackt werden

Donnerstag, 13. März 2008 / 08:24 Uhr
aktualisiert: 08:50 Uhr

Washington - Wissenschafter in den USA warnen vor einer Manipulation von Herzschrittmachern und anderen medizintechnischen Geräten. Hacker könnten sich Zugriff zu Patientendaten verschaffen, diese ändern und somit das Leben eines Patienten in Gefahr bringen.

Bislang gebe es keine Informationen über Hacker-Angriffe auf Träger von Herzschrittmachern oder ICD-Geräten.

Einem Forscherteam sei es in Labortests gelungen, Signale eines Implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) abzufangen, heisst es in einer in den USA veröffentlichten Studie.

Das Gerät habe persönliche Angaben zum Patienten sowie zur Behandlung enthalten.

Mit einer selbstgebauten Maschine konnten die Forscher die abgefangenen Daten verändern und so Einfluss auf die Abgabe von Elektroschocks nehmen.

Keine Vorfälle bekannt

Mit dem technischen Fortschritt werde auch die Reichweite von Herzschrittmachern und ähnlichen Geräten grösser, wodurch die Gefahr einer Einflussnahme von aussen - beispielsweise über das Internet - wachse.

Bislang gebe es jedoch keine Informationen über Hacker-Angriffe auf Träger von Herzschrittmachern oder ICD-Geräten.

Ziel der Studie sei es, die Hersteller medizintechnischer Geräte auf die Bedeutung von Sicherheit und Datenschutz hinzuweisen, erklärte der Computerwissenschaftler Kevin Fu von der Universität Massachusetts.

Zwar gebe es bereits einige Sicherheitsvorkehrungen, diese seien aber ausbaufähig. Die von Experten überprüfte Studie soll im Mai auf einem Symposium in Kalifornien präsentiert und veröffentlicht werden.

(bert/sda)


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