Honegger-Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein Mittwoch, 17. Oktober 2001 / 08:57 Uhr
Vaduz - Das Kunstmuseum Liechtenstein erarbeitet mit dem Schweizer Künstler Gottfried Honegger eine Ausstellung, welche die Entwicklung seines Wirkens auf drei Ebenen zur Anschauung bringt.
Eine sparsame, aber konzise Auswahl von Gemälden resümiert Honeggers frühe künstlerische Phase der «roten» Bilder, ergänzt von einer Reihe
jüngster Reliefs und Skulpturen grossen Formats.
Das zur Ausstellung
erscheinende Buch enthält neben einer Einführung in Honeggers
Schaffen vor allem Auszüge aus Honeggers Tagebüchern, mit denen der
Künstler erstmals Einblick in die Entwicklung seiner ästhetischen und
politischen Überzeugungen gibt.
Damit steht das Thema der
«Wahrnehmung» an prominenter Stelle dieser Ausstellung, ergänzt und
verstärkt durch die Tatsache, dass in Zusammenarbeit mit der
Liechtensteinischen Kunstschule Honeggers kunstpädagogische Programme
während der Ausstellung regelmässig zur Anwendung kommen.
Vernissage:
8. November, 18.00h.
Die Ausstellung wird am 9. November 2001 eröffnet und dauert bis zum 17. Februar 2002.
Bild: Gottfried Honegger: Le viseur, un jeu pour apprendre à regarder, 1994.
8. März bis 12. Mai 2002:
Leiko Ikemura
Das künstlerische Oeuvre von Leiko Ikemura (*1951 in Japan) weist
ein breites Spektrum an Ausdrucksformen auf: Malerei, Zeichnung,
Skulptur, Photographie und Installationen, deren sich die Künstlerin
in wechselnder Identität bedient. Von Anfang spielt der grundlegende
kulturelle Konflikt, den sie selbst verkörpert, eine wesentliche
Rolle in ihrem Werk, auch wenn ihre Arbeiten diesen Konflikt nicht
explizit aufgreifen.
«Ich versuche das Anderssein mehr zu
verinnerlichen. Das Anderssein, ich weiss nicht, was genau das ist.
Wahrscheinlich ist es das Kindsein, Fremdsein, Alleinsein, aber auch
Eigenwilligsein, ein gewisses Freisein. All das, was tief in uns
sitzt. Nein, ich möchte nicht alles benennen, denn was man benennt,
verliert seine Unschuld.» (Leiko Ikemura)
Die Grunddisposition von
Ikemuras Interesse manifestiert sich an kosmologischen
Fragestellungen, die sich in Transzendenz und Aspekten des Religiösen
äussern.
31. Mai bis 25. August 2002: Rita McBride
Die 1960 in DeMoines, Iowa geborene Künstlerin Rita McBride, die in
New York lebt und arbeitet, hat auf Stationen in Los Angeles, Madrid,
Köln, New York, Paris und Berlin ein komplex skulpturales Werk
geschaffen. Ihre Skulpturen, Installationen oder aber auch
Interventionen setzen sich mit Orten unserer Gegenwart auseinander.
Architektur und die Formen unserer Dingwelt werden in ihrer Wirkkraft
verdichtet und zugleich in ihrer Sprache, die sie in unserer
Gesellschaft spielen, neu gesehen. Wesentlich ist dabei die
Verwandlung und der Umgang mit den Materialien. «Nur ein Abbild
reicht mir nicht. Deshalb bin ich Bildhauerin.» (Rita McBride)
Humorvoll-ernst baut sie Modelle, die die Dialektik von Bild und
Abbild, Realität und Fiktion in sich tragen. Die
künstlerisch-abstrakte Umsetzung in ihren Werken bleibt der Realität
verbunden und führt in dieser Ambivalenz in eine
gesellschaftspolitische Dimension.
4. Juli bis 18. August 2002: Artist in Residence 02
Kuratorin: Dr. Ulrike Groos, Zürich
in Zusammenarbeit mit der Aterrana Stiftung Vaduz
Auch 2002 wird das Kunstmuseum seine Zusammenarbeit mit der
Aterrana-Stiftung, Vaduz, fortsetzen und ein Artist-in-Residence-
Programm durchführen. Im 2. Quartal des Jahres wird die
Stipendiatin/der Stipendiat im Atelier 11 in Triesen arbeiten und im
Sommer eine Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein realisieren.
Als
Kuratorin konnte Dr. Ulrike Groos, Zürich, gewonnen werden. Sie wird
in den nächsten Wochen ihre Auswahl treffen. Frau Groos ist eine
ausgewiesene Kennerin der jungen internationalen Kunstszene. Sie hat
bislang am Westfälischen Landesmuseum Münster, für die Biennale
«Manifesta 2» in Luxemburg sowie an der Sammlung Hauser & Wirth, St.
Gallen, gearbeitet.
19. September 2002 bis 12. Januar 2003:
Migration
Der kulturelle Austausch mit seinen verschiedenen Welt- und
Wertvorstellungen ist heute fast zu einem Selbstverständnis geworden:
Reisen wir doch allein medial rundum die Welt. In diesem Rahmen ist
die Wanderung der Menschen zentral, sei es weil Hunger, Not oder
Krieg, unfreiwillig zur Flucht treiben, sei es aufgrund der Arbeits-
oder Ausbildungsbedingungen, die die Menschen zum Verlassen ihrer
Heimat bewegen, oder sei es die Neugier am Anderen.
So treffen im
Alltag in diesem Netz der Globalisierung Einheimische und Zuwanderer
überall unmittelbar aufeinander. In der Erforschung der Pflanzen- und
Tierwelt wird unter vielen Kriterien der Wandel der Arten, der Weg
der Evolution untersucht, dabei ist ein Weg der fortschreitenden
Veränderung der Migration: der Emigration, der Immigration.
Die Migration, die Wanderung, wird besonders seit den 60er Jahren
für viele Künstler zum Thema einer neuen künstlerischen Haltung. Der
Nomade, dem der Künstler sich vielfach nahe fühlt, spielt dabei eine
sinnbildhafte Rolle in der Vorstellungs- und Darstellungswelt: «Der
Nomade hat nicht nur eine Heimat, sondern trägt sein Haus immer und
überall mit sich. Dieses Haus ist das Haus der Erinnerung an den Ort
sowie des Bewusstseins für den Ort, an dem man sich gerade befindet
oder wohin man seine Schritte lenkt ...» (Pier Paolo Calzolari)
Die
Ausstellung wird sich in einer dezidierten Auswahl internationaler
Künstlerinnen und Künstler generationsübergreifend Migration als
künstlerischem Thema widmen.
Bis Anfang 2003:
«Götter wandelten einst.....»
Antiker Mythos im Spiegel alter
Meister aus den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein
Die unermessliche Fülle antiker Mythen fand über Jahrtausende
hinweg im geistigen Selbst- und Weltverständnis zahlloser Menschen,
gleich welcher Herkunft und welchen Standes, einen ebenso
wechselvollen wie lebhaften Widerhall, der in Werken der bildenden
Kunst sichtbare Gestalt annahm.
Auch die Fürsten von Liechtenstein haben im Verlauf ihrer nahezu
400jährigen Sammel- und Auftragstätigkeit ein ausgeprägtes Interesse
an künstlerischen Schöpfungen mythologischen Inhalts gezeigt, die
insbesondere ihrem gesellschaftlichen und kulturellen
Repräsentationsbedürfnis entgegengekommen sind.
Dabei ist, unter
Berücksichtigung jüngerer und jüngster Neuerwerbungen, ein
reichhaltiger Bestand an Kunstwerken verschiedenster Gattungen
zusammengetragen worden, der nicht nur klangvolle Namen von Malern
und Bildhauern wie beispielsweise Rembrandt, Rubens, Jordaens,
Batoni, Duquesnoy, Susini, Rauchmiller und Soldani aufweist, sondern
zugleich auch die schönsten und wissenswertesten Geschichten der
griechischen und römischen Antike umschliesst - Geschichten von
Göttern und Menschen, Heroen und Ungeheuern; von Gefahr und
Errettung, Stärke und Mut; von Liebe und Leidenschaft, Verwandlung
und Tod; von Frevel und Strafe, Versöhnung und Glück; von Tugend und
Herrschaft, Gnade und Recht. Himmel, Erde und Unterwelt bilden die
Schauplätze der vielfältigen Ereignisse, die weit entrückt scheinen
und doch ein unveräusserlicher Bestandteil unserer Gegenwart, ein
unversiegbarer Quell unserer bildnerischen Phantasie sind.
(sk/news.ch)
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