Hunderttausende Spanier für Schutz der Familie Sonntag, 30. Dezember 2007 / 13:51 Uhr aktualisiert: 14:13 Uhr
Madrid - Mehrere hunderttausend Menschen haben im Zentrum Madrids für den Schutz der traditionellen christlichen Familie demonstriert. Zur Grossveranstaltung aufgerufen hatten katholische Laienorganisationen.
 Kardinal Antonio Cañizares sieht den Fortbestand der Familie gefährdet.
In einer Freiluftmesse auf dem Kolumbusplatz warf der Primas der katholischen Kirche Spaniens, Kardinal Antonio Cañizares, der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero vor, mit ihrer Politik den Fortbestand der Familie zu gefährden. Dies bedrohe die Zukunft der Gesellschaft als Ganzes.
Auf Transparenten kritisierten die Teilnehmenden die im Sommer 2005 in Spanien eingeführte Homosexuellen-Ehe sowie die Liberalisierung des Scheidungsrechts. Die Veranstalter sprachen von rund zwei Millionen Teilnehmenden. Die Polizei machte zunächst keine Angaben.
Demonstration von Basken und Katalanen
Bereits am Samstagabend hatten in Bilbao mehrere tausend Basken und Katalanen für die Unabhängigkeit ihrer Regionen von Spanien demonstriert. Anlass der Kundgebung war ein Fussballspiel der baskischen und der katalanischen Auswahl im Stadion des Erstligisten Athletic Bilbao.
Die Separatisten liessen die Untergrundorganisation ETA hochleben und forderten die Verlegung von ETA-Häftlingen in Gefängnisse des Baskenlandes, wie die Presse berichtete. Im Stadion sei eine Spanien-Flagge verbrannt worden.
Zuvor hatten die Regierungen Kataloniens, des Baskenlandes sowie Galiciens erneut die Anerkennung eigener «Nationalmannschaften» gefordert, um an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen zu können. Dies lehnt die spanische Regierung schon seit Jahren ab.
(tri/sda)
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