KRIEG/TERROR
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IKRK demetiert Lösegeldforderungen

Freitag, 10. April 2009 / 13:25 Uhr

Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat eine Meldung der philippinischen Armee dementiert, wonach die Rebellengruppe Abu Sayyaf für die Freilassung der zwei entführten IKRK-Mitarbeiter ein Lösegeld in der Höhe von fünf Millionen Dollar gefordert haben soll.

Die philippinische Mitarbeiterin Mary Jean Lacaba wurde vergangene Woche freigelassen.

«Ich beteuere, dass das IKRK seit Beginn der Geisel-Krise nie eine Lösegeldforderung erhalten hat», sagte der Leiter der Asien-Operationen, Alain Aeschlimann, in einem auf der Internetseite des IKRK veröffentlichten Interview. Abu Sayaaf habe lediglich den Rückzug der philippinischen Truppen von der Insel Jolo gefordert.

Aeschlimann betonte, dass das IKRK für die Freilassung seiner Mitarbeiter nie Lösegeld bezahle. «Sonst würden wir die Sicherheit und die Arbeit des IKRK in vielen Ländern, auch in den Philippinen, gefährden», sagte Aeschlimann.

Die Geiselnehmer halten nach wie vor den Schweizer Andreas Notter und den Italiener Eugenio Vagni in ihrer Gewalt. Die philippinische Mitarbeiterin Mary Jean Lacaba wurde vergangene Woche freigelassen. Die drei waren am 15. Januar auf der südphilippinischen Insel Jolo verschleppt worden.

Seit der Freilassung von Lacaba habe das IKRK keine Neuigkeiten mehr von den Geiseln, sagte Aeschlimann. Er hoffe fest, «dass Andreas und Eugenio unverzüglich und ohne Bedingungen» freigelassen würden.

Abu Sayyaf hatte bereits mehrmals mit der Enthauptung einer der Geiseln gedroht, sollte das Militär nicht aus mehreren Städten auf Jolo abziehen. Die Armee zog sich aber nur etwas weiter zurück und verhängte den Ausnahmezustand.

(fest/sda)


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