Schon an diesen beunruhigenden Zahlen zeigt sich, wie wichtig es ist, dass jeder Teilnehmer des Strassenverkehrs in der Lage ist, im Notfall zu helfen. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Nothelferkurs vermittelt werden, sind daher unerlässlich, um im Ernstfall schnell und effektiv helfen zu können − und vielleicht sogar Leben zu retten.
Bei dem sogenannten Nothelferkurs handelt es sich um einen obligatorischen Bestandteil der Ausbildung angehender Fahrer in der Schweiz. Doch warum ist dieser Kurs so wichtig und was lernen die Teilnehmer eigentlich bei diesem?
Nothilfe entscheidet oft über Leben und Tod
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Die Teilnehmer des Nothelferkurs in Zürich lernen zum Beispiel die lebensrettenden Sofortmassnahmen kennen, wie die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Auch in dem richtigen Umgang mit einem Defibrillator werden sie geschult.
Diese Kenntnisse und Fähigkeiten können im Ernstfall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen und sind daher für alle Teilnehmer des Strassenverkehrs von grösster Wichtigkeit.
Verständnis für Unfallhergänge und das richtige Verhalten
Darüber hinaus vermittelt der Nothelferkurs den Teilnehmern ein grundlegendes Verständnis für Unfallszenarien beziehungsweise dafür, wie das richtige Verhalten in solchen Ausnahmesituationen aussieht.
Dies umfasst auch die richtige Einschätzung von Gefahrensituationen sowie die klare Kommunikation mit Rettungsdiensten und anderen Beteiligten.
Mehr über die eigenen Grenzen lernen
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Nothelferkurses besteht in der Sensibilisierung der Teilnehmer für die eigenen Grenzen. Sie trainieren die wichtige Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben.
Mit Hilfe von praktischen Übungen und realitätsnahen Rollenspiele lernen die Teilnehmer des Kurses, auch unter Druck besonnen zu handeln und möglichst zu jeder Zeit die Kontrolle über die Situation zu behalten.
Rechtliche Vorgaben und Gesetze zur Nothilfe
Neben diesen praktischen Fähigkeiten vermittelt der Nothelferkurs auch rechtliche Kenntnisse im Zusammenhang mit Unfällen. Die Teilnehmer lernen ihre gesetzlichen Pflichten und Verantwortlichkeiten im Falle eines Unfalls kennen und werden über die wichtigsten Regelungen der Schweizer Gesetzgebung im Zusammenhang mit der Nothilfe unterrichtet.
Unterlassene Nothilfe hat in der Schweiz ernsthafte rechtliche Konsequenzen. Gemäss Artikel 128 des Schweizerischen Strafgesetzbuches, ist jeder, der einer anderen Person, die in Gefahr ist oder schutzbedürftig erscheint, nicht die erforderliche Hilfe leistet, mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe zu bestrafen. Die genaue Strafe hängt von der Schwere des Vorfalls ab. Sie kann aber in besonders schweren Fällen in einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestehen.
Nothilfe nicht nur im Strassenverkehr entscheidend
Fahrschüler werden im Rahmen des Nothelferkurses somit auf mögliche Unfallsituationen, denen sie im Laufe ihres Lebens als Fahrer eines Fahrzeuges begegnen können, bestmöglich vorbereitet.
Allerdings sind die in diesem Kurs erworbenen Fähigkeiten selbstverständlich nicht nur im Strassenverkehr von Bedeutung, sondern können in einer Vielzahl von Alltagssituationen lebensrettend sein. Unabhängig, ob Arbeitsunfälle, Sportverletzung oder plötzliche medizinische Notfälle - die Nothilfe-Ausbildung sorgt für die Voraussetzungen, um in zahlreichen Ausnahmesituationen besonnen und richtig zu handeln.
Somit ist der Nothelferkurs nicht nur für angehende Führerscheinbesitzer, sondern für jeden, dem die Sicherheit und das Wohlbefinden seiner Mitmenschen am Herzen liegt, von grosser Bedeutung.