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In Schweden gewinnen Sozialdemokraten Wahlen unerwartet klar

Montag, 16. September 2002 / 14:39 Uhr

Stockholm - In Schweden haben die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Göran Persson die Parlamentswahlen unerwartet deutlich gewonnen. Persson sprach von einem fantastischen Erfolg und Sieg für den Wohlfahrtsstaat.

Persson will erneut eine Minderheitsregierung ohne Koalitionspartner bilden und auf parlamentarische Mehrheiten mit Hilfe der Grünen und der Linkspartei bauen. Zusammen mit diesen wird er auch im neuen Reichstag über eine sichere Mehrheit von 191 der 349 Mandate verfügen.

Nach dem Abschluss der vorläufigen Stimmenauszählung ergab sich ein fast unverändertes Kräfteverhältnis zwischen den beiden grossen Blöcken im Stockholmer Reichstag. Die Sozialdemokraten konnten jedoch innerhalb des linken Flügels mit 13 hinzugewonnenen Sitzen ihre Vorreiterstellung weiter ausbauen. Sie verfügen nun über 144 Mandate.

Die Linkspartei kommt mit 8,3 Prozent (-3,7) nur noch auf 43 Sitze (- 13). Die Grünen gewannen mit einem unveränderten Stimmenanteil von 4,5 Prozent einen Sitz hinzu und kommen nun auf 17 Mandate.

Erhebliche Verschiebungen gab es auch innerhalb der Mitte-Rechts-Opposition. Mit einem Minus von 7,8 Prozent und einem Stimmenanteil von nur noch 15,1 Prozent sind die Konservativen ("Moderate Sammlungspartei") die klaren Verlierer der Wahl. Sie kommen nur noch auf 55 Sitze (-27) und büssten ihre traditionell dominierende Rolle unter den bürgerlichen Parteien ein.

Fast gleich ziehen mit den Konservativen konnte die Liberale Volkspartei (13,3 Prozent, -8,6), die von 17 auf 48 Mandate zulegte. Deutlich schrumpften dagegen auch die Christdemokraten (9,1 Prozent, -2,7), die 11 ihrer bisher 42 Mandate abgeben mussten. Das Zentrum (6,2 Prozent, -1,1) gewann 4 Sitze hinzu und stellt 22 Mandate.

Die Wahlbeteiligung lag mit 79 Prozent um 2,4 Prozentpunkte niedriger als noch vor vier Jahren.

(ba/sda)