Iran liefert El-Kaida-Mitglieder an Saudi-Arabien aus Sonntag, 24. August 2003 / 16:20 Uhr
Teheran - Iran hat mehrere Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida an Saudi-Arabien ausgeliefert. Sie seien zuvor in Iran festgenommen worden, sagte der iranische Botschafter in Riad, Ali Askar Chadschi, der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA.
 Die iranische Polizei hat mehrere Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida an Saudi-Arabien ausgeliefert.
Die ausgelieferten El-Kaida-Mitglieder hätten die saudi-arabische Staatsangehörigkeit gehabt und seien deshalb an Saudi-Arabien überstellt worden, sagte er weiter. Nach unbestätigten Berichten wurden im Juni etwa 40 Verdächtige dem saudischen Aussenminister Prinz Saud el Faisal bei dessen Besuch in Teheran übergeben.
Iran hatte im vergangenen Monat die Festnahme wichtiger und weniger wichtiger El-Kaida-Mitglieder offiziell bestätigt. Der saudi-arabische Innenminister Prinz Naif Ibn Abdelasis erklärte Anfang Juli, beide Länder verhandelten über die Auslieferung mutmasslicher saudischer El-Kaida-Mitglieder.
Bereits im Mai hatte Teheran die Festnahme von Mitgliedern des Terrornetzwerkes bekannt gegeben, aus Sicherheitsgründen jedoch keine Namen oder Zahlen genannt. Seit dem Ende des Krieges in Afghanistan 2001 sind schätzungsweise 500 mutmassliche Terroristen in Iran festgenommen worden.
Nach Informationen arabischer Medien soll unter den Festgenommenen mindestens einer der Söhne von Osama bin Laden sein. Auch Bin Ladens Stellvertreter, Eiman el Sawahiri, der El-Kaida- Sprecher, Suleiman Abu Gheith, sowie der mutmassliche El-Kaida-Kommandeur Abu Mussab el Sarkawi sollen unbestätigten Berichten zufolge in iranischer Haft sitzen.
Sawahiri ist allerdings Ägypter, Abu Gheith stammt aus Kuwait und Sarkawi ist Jordanier. Die iranische Regierung hat mehrfach dementiert, dass sie mit den USA im Geheimen über einen Austausch von inhaftierten El-Kaida-Terroristen gegen Mitglieder der iranischen Oppositionsgruppe der Volksmudschahedin verhandelt.
(tr/sda)
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