Israelische Armee tötet Jugendlichen Donnerstag, 26. Dezember 2002 / 12:06 Uhr
Nablus - Bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten im Westjordanland ist ein 16-jähriger Palästinenser getötet worden. Der Junge wurde bei der Schiesserei in Nablus ins Herz getroffen.
Wie palästinensische Ärzte weiter mitteilten, wurden zwei Mädchen und ein weiterer Palästinenser verletzt. Kurz zuvor hatte die israelische Armee im Westjordanland einen Anführer der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad getötet. Der Dschihad-Führer sei in der Nähe von Dschenin erschossen worden, verlautete aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Die Armee habe zunächst sein Haus umstellt und dann das Feuer auf ihn eröffnet. Nach Militärangaben wurden vier Soldaten bei der Schiesserei verwundet, einer davon schwer. Zuvor war bereits ein Mitglied der radikal-islamischen Hamas-Organisation von israelischen Truppen nahe einer jüdischen Siedlung im Gazastreifen erschossen worden. Nach Angaben der Hamas sollte der Mann einen israelischen Militärposten nahe der Siedlung ausspähen. Am gleichen Tag nahm die israelische Armee mindestens zwölf Palästinenser fest. Im Westjordanland seien neun gesuchte Extremisten gefangen genommen worden, im Gazastreifen seien es drei gewesen, sagte ein Vertreter des Militärs. Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz hat die Armee in den vergangenen vier Monaten rund 1800 Palästinenser festgenommen. Allein im November seien 400 Menschen festgesetzt worden, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen ranghohen Militärvertreter. (pt/sda)
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