Israelische Soldaten erschossen Palästinenser Samstag, 16. März 2002 / 08:57 Uhr
Gaza - Israelische Soldaten haben einen palästinensischen Autofahrer im südlichen Westjordanland erschossen. Laut Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser ist Israel bereit zu einem Abzug aus den Autonomiegebieten.
Der 25-Jährige Palästinenser sei in Hebron in einer Sperrzone unterwegs gewesen, teilten Spitalsprecher mit. Die israelische Armee bewacht in der Stadt ein Wohngebiet, in dem etwa 400 jüdische Siedler leben.
In Gaza erlag unterdessen ein weiterer Palästinenser seinen schweren Schussverletzungen. Der Mann war in der vergangenen Woche von israelischen Soldaten angeschossen worden.
Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser hatte zuvor gesagt, Israel sei grundsätzlich bereit zu einem vollständigen Abzug seiner Truppen aus den palästinensischen Autonomiegebieten.
Wenn «jemand die Verantwortung» für die Sicherheit in den Gebieten übernehme und anti-israelische Angriffe verhindere, ziehe sich die Armee zurück, sagte Elieser dem US-Sondergesandten Zinni in Tel Aviv. Israel habe nicht die Absicht, diese Zonen dauerhaft zu besetzen. Israelis und Palästinenser müssten alles dafür tun, damit Zinnis Vermittlungsmission ein Erfolg werde.
In der Nacht hatte sich die israelische Armee nach eigenen Angaben vollständig aus Ramallah, Kalkilja und Tulkarem im Westjordanland sowie aus einem Flüchtlingslager im Gazastreifen zurückgezogen.
Unterdessen sinkt die Popularität von Israels Ministerpräsident Ariel Scharon weiter. Nur noch 35 Prozent der Israelis sind laut Umfrage der Tageszeitung «Maariv» mit ihm zufrieden. (bla/sda)
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