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Janukowitsch bietet Verhandlungen an

Mittwoch, 24. November 2004 / 21:39 Uhr

Kiew - In der Krise um den umstrittenen Wahlausgang der Präsidentenwahl in der Ukraine hat sich der Wahlsieger, Ministerpräsident Viktor Janukowitsch, zu Verhandlungen mit der Opposition bereit erklärt.

Viktor Janukowitsch will nicht, dass die Opposition sich betrogen fühlt.

Die Gespräche könnten am Donnerstag beginnen, sagte der pro-russische Politiker laut Nachrichtenagentur Interfax in einer kurzen Fernsehansprache. Er sei der neue Präsident und wolle der Opposition zuhören. "Ich will nicht, dass sie (die Opposition) sich betrogen fühlt."

Die Opposition drohte unterdessen mit weiteren massiven Protestaktionen. Der unterlegene Viktor Juschtschenko rief zu einem landesweiten Streik auf.

"Wir erkennen das für offiziell erklärte Wahlergebnis nicht an", rief Juschtschenko am Abend zehntausenden Anhängern zu, die sich in Kiew versammelt hatten.

Der Chef der oppositionellen Sozialistischen Partei, Olexander Moros, sagte, die Opposition wolle den gesamten Verkehr zum Erliegen bringen und die Fabriken und Schulen schliessen. Er betonte, die Krise könne jedoch beigelegt werden, indem eine Neuwahl abgehalten werde.

Die Opposition kündigte überdies an, das offizielle Endergebnis vor dem Obersten Gericht anzufechten.

Die Wahlkommission hat zuvor trotz Massenprotesten und Kritik aus dem Ausland erklärt, Janukowitsch habe bei der Präsidentenwahl am Sonntag 49,46 Prozent der Stimmen erhalten, Juschtschenko 46,61 Prozent.

(bsk/sda)


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