TOUR DE FRANCE
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Jaroslaw Popowitsch glückte die Revanche

Freitag, 14. Juli 2006 / 18:12 Uhr

Jaroslaw Popowitsch hat sich in der Tour de France für seinen Einbruch in der grossen Pyrenäen-Etappe revanchiert. Der Ukrainer gewann die 12. Etappe in Carcassonne. Der Phonak-Teamcaptain Floyd Landis verteidigte das gelbe Leadertrikot.

Popowitsch war der verdiente Sieger eines Fluchtquartettes.

Popowitsch war der verdiente Sieger eines Fluchtquartettes, das die 211,5 km dank eines unterstützenden Rückenwindes mit dem hohen Stundenmittel von über 46 km/h zurücklegte.

Vor Christophe Le Mevel (Fr) hatte sich der Ukrainer weniger zu fürchten als vielmehr vor den spurtstarken Oscar Freire (Sp) und Alessandro Ballan (It). Mehrmals versuchte Popowitsch auf den letzten Kilometern, sich dieser beiden Begleiter zu entledigen. Mit seinem fünften Antritt hatte Popowitsch Erfolg.

Die gleichen Farben wie Armstrong

Der Ukrainer hatte innerhalb seines Teams Discovery Channel zu jenen Fahrern gezählt, die neben Paolo Savoldelli (It) dafür sorgen sollten, dass das Erbe des nicht mehr aktiven, siebenfachen Tour-Siegers Lance Armstrong in den gleichen Farben blieb.

Doch am Donnerstag hatten die Hoffnungen des 26-jährigen Ukrainers einen herben Rückschlag erlitten. Der Tour-Zwölfte des letzten Jahres handelte sich über die Pyrenäen-Pässe einen solch grossen Rückstand ein, dass er im Gesamtklassement auf den 23. Platz zurückfiel.

Mit der geglückten Flucht nach Carcassonne gelang es Popowitsch immerhin, 13 Positionen gutzumachen. Savoldelli konnte den Sieg von Popowitsch nur noch aus der Ferne feiern. Der Italiener war am Donnerstagabend auf dem Weg vom Etappenziel ins Hotel am Rücken und im Gesicht verletzt worden.

Enttäuschte Franzosen

Dem Phonak-Teamcaptain Floyd Landis und seinen Helfern kam die Flucht dieses Quartettes sehr zupass. Sie hatten sich vor dieser Etappen einen Plan zurechtgelegt, welche Fahrer für sie und das Maillot jaune keine Gefahr darstellten und die sie deshalb ohne weiteres ziehen lassen konnten.

Leicht enttäuscht warem am Quatorze Juillet, dem Nationalfeiertag, die Franzosen. Mit Christophe Le Mevel hatten sie zwar einen Vertreter unter den vier Ausreissern. Doch Le Mevel musste als Erster abreissen lassen, als die Antritte um den Etappensieg einsetzten.

Resultate 12. Etappe, Luchon - Carcassonne (211,5 km):
1. Jaroslaw Popowitsch (Ukr) 4:34:58 (46,151 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Alessandro Ballan (It) 0:27 zurück, 12 Sekunden Bonifikation. 3. Oscar Freire (Sp) 0:29, 8 Sekunden Bonifikation. 4. Christophe Le Mével (Fr) 0:35. 5. Tom Boonen (Be) 4:25. 6. Robbie McEwen (Au). 7. Francisco Ventoso (Sp). 8. Erik Zabel (De). 9. Daniele Bennati (It). 10. Thor Hushovd (No).
Ferner: 20. Floyd Landis (USA). 22. Andreas Klöden (De). 26. Danis Mentschow (Russ). 27. Christophe Moreau (Fr), alle gleiche Zeit. 123. Patrick Calcagni (Sz) 4:44. 149. Alexandre Moos (Sz) 6:05. 151. Michael Albasini (Sz) 12:04. 153. Beat Zberg (Sz) 12:07. 155. Gilberto Simoni (It), gleiche Zeit. - Aufgegeben: Paolo Savoldelli (It), Benjamin Noval (Sp), Isaac Galvez (Sp), José Albert Martinez (Sp), Samuel Plouhinec (Fr).

Gesamtklassement:
1. Landis 53:57:30. 2. Cyril Dessel (Fr) 0:08. 3. Mentschow 1:01. 4. Cadel Evans (Au) 1:17. 5. Carlos Sastre (Sp) 1:52. 6. Klöden 2:29. 7. Rogers 3:22. 8. Juan Miguel Mercado (Sp) 3:33. 9. Moreau 3:44. 10. Popowitsch 4:15. 11. Markus Fothen (De) 4:17. 12. Zubeldia 4:26. 13. Patrik Sinkewitz (De) 5:38. 14. Levi Leipheimer (USA) 5:39. 15. Boogerd 5:54. 16. Totschnig 6:47. 17. Inigo Landaluze (Sp) 6:52. 18. Wladimir Karpez (Russ) 7:07. 19. José Azevedo (Por) 7:42. 20. Ivan Parra (Kol) 8:30.
Ferner: 22. Merckx 8:39. 32. Damiano Cunego (It) 16:32. 33. Simoni 16:34. 35. Michael Rasmussen (Dä) 18:15. 39. George Hincapie (USA) 22:59. 107. Beat Zberg 58:59. 131. Albasini 1:10:53. 134. Moos 1:11:39. 137. Calcagni 1:14:32.

(smw/Si)