IRAK
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Journalistin entführt

Freitag, 4. Februar 2005 / 18:30 Uhr

Bagdad/Rom/Bern - Unbekannte Täter haben eine italienische Journalistin im Irak entführt. Wie das staatliche italienische Fernsehen berichtete, brachten die Täter die Frau in der Nähe der Universität von Bagdad in ihre Gewalt.

Giuseppe Pisanu vermutet eine sunnitische Gruppierung hinter der Entführung.

Es handle sich um die 56-jährige Mitarbeiterin der römischen Zeitung "Il Manifesto", Giuliana Sgrena. Die Entführer hätten bisher keine Forderungen gestellt, heiss es weiter. Das Aussenministerium in Rom bestätigte die Entführung. Innenminister Giuseppe Pisanu meinte, vermutlich stecke eine sunnitische Gruppierung dahinter.

Die Journalistin schrieb seit zwei Jahren auch für die Wochenzeitung "Die Zeit" aus dem Irak und im Facts in dieser Woche analysierte sie die Lage nach den Wahlen. Die Chefredaktion von Facts und die Geschäftsleitung von Tamedia sowie die Leitung von "Die Zeit" forderten die Entführer auf, Sgrena umgehend freizulassen.

Im Herbst hatten unbekannte Kidnapper im Irak zwei humanitäre Helferinnen aus Italien als Geisel genommen und erst nach Wochen wieder freigelassen. Zuvor war ein italienischer Journalist von seinen Entführern erschossen worden.

Seit einem Monat sind im Irak auch die französische Journalistin Florence Aubenas (Liberation) und ihr irakischer Mitarbeiter verschollen.

(bert/sda)


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