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Jugoslawische und serbische Staatsspitze berät über Milosevic

Samstag, 31. März 2001 / 20:58 Uhr
aktualisiert: 1. April 2001 / 00:09 Uhr

Belgrad - Die Führungsspitzen Jugoslawiens und Serbiens sind am Samstagabend in Belgrad zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Sie beraten darüber, wie sie gegen den ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vorgehen sollen.

Der Ex-Diktator widersetzt sich mit schwer bewaffneten Leibwächtern in seiner Belgrader Villa einem Haftbefehl. An der Sitzung der Führungsspitzen nähmen Präsident Vojislav Kostunica und auch Generalstabschef Nebojsa Pavkovic teil, meldete der Belgrader Sender B-92.

Der jugoslawische Innenminister Zoran Zivkovic und der Fernmeldeminister Boris Tadic beantragten eine Dringlichkeitssitzung der jugoslawischen Bundesregierung. An ihr soll das in Belgrad heftig kritisierte Verhalten einzelner Mitglieder des Generalstabs erörtert werden, die nach Ansicht der Milosevic-Gegner dessen Festnahme am Freitagabend verhindert haben.

Inzwischen kam es in der Nähe der von der Polizei abgeriegelten Milosevic-Villa zwischen Anhängern und Gegnern des Ex-Diktators zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Wie Augenzeugen berichteten, ging die Polizei gegen Gegner des Ex-Diktators wesentlich härter vor als gegen Milosevic-Anhänger. Gegenseitige Beschimpfungen, Steinwürfe und Schläge mit Holzstangen fanden wenige 100 Meter vom Milosevic-Wohnsitz entfernt statt.
(kil/sda)