RELIGION
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Junge Erwachsene viel religiöser als vermutet

Donnerstag, 10. Juli 2008 / 13:10 Uhr
aktualisiert: 13:31 Uhr

Gütersloh - Religion ist einer Studie zufolge für Jugendliche und junge Erwachsene weltweit viel wichtiger als gewöhnlich angenommen. Die Schweiz gehört indes zu den wenigen Ländern mit rückläufiger Tendenz.

66 Prozent der Schweizer Jugendlichen bezeichnen sich als religiös und 14 Prozent als tief religiös.

Das Vorurteil, dass Religiosität von Generation zu Generation kontinuierlich schwindet, konnte laut Projektleiter Martin Rieger eindeutig widerlegt werden. Zu den wenigen Ländern, in denen die jüngere Generation seltener betet und über religiöse Dinge nachdenkt als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung gehört die Schweiz.

Hier bezeichnen sich 18 Prozent der Jugendlichen als nicht religiös, 66 Prozent als religiös und 14 Prozent als tief religiös, was ungefähr im europäischen Durchschnitt liegt.

Ganz anders aber die Zahlen weltweit betrachtet: Da sind vier von fünf jungen Erwachsenen (85 Prozent) religiös. 44 Prozent seien laut Studie sogar tief religiös. Nur 13 Prozent haben mit Gott und Glauben nichts im Sinn.

Tiefe Religiosität ausserhalb von Europa

Besonders religiös seien die jungen Erwachsenen in islamischen Staaten und Entwicklungsländern. 80 Prozent der jungen Protestanten ausserhalb Europas sind tief religiös, immerhin 18 Prozent religiös, nur 2 Prozent sind Atheisten.

Unter Europas Protestanten zwischen 18 und 29 Jahren seien gerade einmal sieben Prozent tief religiös, 25 Prozent müssten dagegen als «Karteileichen ihrer Kirchen» gelten. Etwas höher steht Frömmigkeit bei den jungen Katholiken im Kurs, unter denen in Europa etwa ein Viertel tief religiös sei.

(fest/sda)