GESELLSCHAFT
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Junge Leute vor Verschuldung schützen

Freitag, 11. Februar 2005 / 11:37 Uhr
aktualisiert: 15. Februar 2005 / 11:49 Uhr

Bern - Der Bundesrat soll Massnahmen ergreifen, um die Verschuldung Jugendlicher und junger Erwachsener zu reduzieren. Dies fordert die Eidgenössische Kommission für Konsumentenfragen.

Viele Jugendliche leben über ihre Verhältnisse.

80 Prozent der Verschuldeten seien dies zum ersten Mal vor ihrem 25. Lebensjahr, heisst es in einem Communiqué. Dafür gebe es viele Ursachen: die Kaufsucht, die Werbung, die Geschäftspraktiken, der Konsumkredit. Nötig seien eine bessere Information und Erziehung und eine Anpassung des gesetzlichen Rahmens.

Nach Ansicht der Eidg. Kommission für Konsumentenfragen muss ein Vorbeugesysten eingerichtet werden, ergänzt durch ein System, das den jungen Leuten hilft, von der Verschuldung loszukommen. Um die Wirksamkeit zu prüfen, müsse ein Evaluationsbericht mit präzisen Modalitäten und Fristen erstellt werden.

Über den Verhältnissen leben

Die Kommission fordert den Bundesrat auf, auf nationaler Ebene eine Sensibilisierungs- und Erziehungskampagne zu lancieren. Weiter soll er den heutigen gesetzlichen Rahmen vertieft prüfen, um seine Wirksamkeit für die Prävention der Verschuldung der jungen Leute zu gewährleisten.

Lösungen, die helfen, aus der Verschuldung herauszukommen, seien ins Gesetz zu integrieren, namentlich ins Obligationenrecht und ins Gesetz über Schuldbetreibung und Konkurs. Die Kommission nennt hier Instrumente zum Bremsen des Schuldenwachstums, eine Vereinfachung der Schuldenrückzahlung und die Einführung einer Neustart-Chance.

Die schweizerischen Schuldenberatungsstellen hatten im Frühjahr 2004 Alarm geschlagen: Die Jugendverschuldung habe in den letzten 15 Jahren massiv zugenommen, 25 Prozent der 16- bis 25-Jährigen würden über ihre Verhältnisse leben. Schuldenfallen seien etwa Mobiltelefone sowie Kunden- und Kreditkarten.

(rp/sda)