Schon kurz nach ihrer Entführung habe es konkrete Informationen über Priklopil gegeben. «Diesen Hinweisen wurde aber meines Erachtens nicht mit der gebotenen Professionalität nachgegangen», kritisierte Kampusch.

Zwölfjährige Zeugin

Hintergrund der Wiederaufnahme der Ermittlungen ist nach Angaben der Zeitung «Die Presse» die Aussage einer zwölfjährigen Zeugin, die die Entführung im März 1998 beobachtete und danach stets von zwei Tätern berichtete.

Dies sei erst kürzlich von einer Untersuchungskommission festgestellt worden, die wegen möglicher Versäumnisse des österreichischen Innenministeriums im Fall Kampusch ermittelte.

Nur bestimmte Punkte

Dem Justizministerium zufolge steht noch nicht fest, wann der Fall wieder aufgerollt wird. Im übrigen solle nicht alles wieder aufgerollt werden, sondern es sollten nur bestimmte Punkte nochmals untersucht werden, sagte Justizministerin Maria Berger der Nachrichtenagentur APA.

Natascha Kampusch wurde mit zehn Jahren auf dem Schulweg in Wien entführt. Nach achteinhalb Jahren Gefangenschaft konnte sie im August 2006 aus dem Kellerversteck im Hause Priklopils fliehen. Ihr Peiniger nahm sich daraufhin das Leben.

(fest/sda)


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