IRAK
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Kämpfe in Bagdad

Samstag, 10. April 2004 / 13:04 Uhr

Bagdad - Im Irak reissen die Kämpfe zwischen US-Truppen und Aufständischen nicht ab: In der von Sunniten bewohnten Bagdader Vorstadt Adhamija sind neue Gefechte ausgebrochen. Augenzeugen sahen vermummte Guerillas, die versuchten, US-Trupps anzugreifen.

Die Amerikaner empfehlen den Bewohnern zu Hause zu bleiben.

Über dem Stadtteil kreisten US-Helikopter, überall war Kampflärm zu hören, berichteten die Augenzeugen. Bereits am Morgen hatten dort alle Geschäfte geschlossen, und die Strassen waren menschenleer.

In dem von US-Truppen kontrollierten Gebiet befindet sich eine ehemalige Präsidentenresidenz. Einem Reporter zufolge stiegen Rauchsäulen in den Himmel auf. US-Soldaten riegelten das Gebiet vollständig ab und hinderten Journalisten am Zutritt.

US-Panzer in Flammen

Wie ein Fotograf der Nachrichtenatentur afp berichtete, stand auf einer Strasse nahe des Bagdader Flughafens nach einem Angriff von Aufständischen ein US-Panzer in Flammen. In der Nähe sei ein Lastwagen mit Nachschub für die US-Armee von einer Rakete getroffen worden und ebenfalls in Flammen aufgegangen. Auch hier riegelten Soldaten die Gegend ab.

In der umkämpften, mehrheitlich von Sunniten bewohnten Stadt Falludscha traf indessen eine irakische Delegation ein, welcher auch Mitglieder des Regierungsrates angehören. Sie wollen mit den sunnitischen Aufständischen über ein Ende der Gewalt verhandeln. Die US-geführte Koalition hatte zuvor eine Waffenruhe ausgerufen.

Beim US-Einsatz in der irakischen Widerstandshochburg kamen nach Angaben des Regierungsrats innerhalb von fünf Tagen mehr als 400 Iraker ums Leben, 1000 weitere wurden verletzt. Am 31. März waren in Falludscha vier US-Zivilisten getötet und zwei der Leichen von einem wütenden Mob geschändet worden. (rr/sda)