Kalifornische Weine schlagen französischen Bordeaux Donnerstag, 25. Mai 2006 / 08:10 Uhr aktualisiert: 23:01 Uhr
Napa - Bei einer Neuauflage der wohl berühmtesten Weinprobe aller Zeiten vor dreissig Jahren haben kalifornische Tropfen die traditionsreichen französischen Sorten Bordeaux und Burgund erneut besiegt.
 Auch die gereiften kalifornischen Weine schmeckten den Testern besser.
Bei zwei im kalifornischen Napa und in London zeitgleich abgehaltenen Blindproben landeten die Weine aus dem sonnigen US- Bundesstaat überlegen auf den vorderen Plätzen - ganz genau wie bei der historischen Verköstigung am 24. Mai 1976, die seinerzeit den weltweiten Siegeszug der kalifornischen Weine einläutete.
Kein französischer Wein werde sich jemals mit einem kalifornischen Roten messen können, sagte der britische Weinhändler Steven Spurrier, der schon den ersten Wettbewerb organisiert hatte.
Willkürliche Reihenfolge
Die neun Juroren in Napa und London probierten am Mittwoch dieselben Jahrgänge, die bereits in den siebziger Jahren gegeneinander angetreten waren. Die jahrzehntealten Tropfen wurden in nicht gekennzeichneten Gläsern und willkürlicher Reihenfolge serviert, um ein unvoreingenommenes Geschmacksurteil zu garantieren.
Auf dem ersten Platz landete der 1971-iger Ridge Monte Bello Cabernet aus dem Napa Valley. Der höchstplatzierte Bordeaux war auf dem sechsten Rang ein 1970-iger Chateau Mouton Rothschild.
Wunderbarer, dauerhafter Sieg für die Kalifornier
Christian Vanneque, der einzige Franzose unter den Weinexperten, lobte nach der Verköstigung die «aussergewöhnliche Qualität» aller Weine und sprach von einem «wunderbaren, dauerhaften Sieg» für die Kalifornier.
Er habe vor dem Wettbewerb mit dem Niedergang der US-Weine gerechnet, räumte Vanneque ein. Doch die Kalifornier hätten auch gegenüber dem als besonders alterungsbeständig geltenden Bordeaux bestanden.
(fest/sda)
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