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Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit

Freitag, 11. Februar 2005 / 15:09 Uhr
aktualisiert: 16:29 Uhr

Bern - Bis im Herbst sollen in der Schweiz mehr Lehrstellen verfügbar sein. Dazu soll ein nationaler Aktionstag beitragen.

Immer mehr Jugendliche sind auf Lehrstellensuche.

Die vier Regierungsparteien unterstützen den Aktionsplan von Bundesrat Joseph Deiss weitgehend. Sie wollen am gleichen Strick ziehen.

Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel dürfen nicht zum Tummelfeld politischen Hickhacks werden, das Thema geht alle an, sagte CVP-Präsidentin Doris Leuthard vor den Medien im Bundeshaus. Darüber habe an den von-Wattenwyl-Gesprächen Einigkeit bestanden. Die Parteien verfolgten die gleiche Stossrichtung.

Aktionsplan

Der Aktionsplan von Bundesrat Joseph Deiss wird in den grossen Zügen von den Regierungsparteien mitgetragen. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung der Anzahl so genannter Motivationssemester von 7200 auf 10 000 und die Verdoppelung der Berufspraktika auf 6000. Bundesrat Deiss drückte darob vor den Medien Freude aus.

Bildung und Ausbildung sind von grösster Bedeutung, erklärte Deiss. Die grössten Anstrengungen seien dabei nötig für die 15- bis 19-Jährigen, obwohl die Gruppe der 20- bis 24-Jährigen stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen ist. Jene ohne Ausbildung seien es nämlich, die mit 20 bis 24 und das ganze Leben Probleme hätten.

Er sei froh, dass die Spitzen der Regierungsparteien bei dem zweistündigen Gespräch mit ihm und Bundespräsident Samuel Schmid keine unmöglichen Vorschläge wie Steuerermässigungen gemacht hätten, sagte Deiss. Nötig sei ein breitgefächertes Angebot an Massnahmen. Dazu gehöre die individuelle Betreuung.

Anstrengungen aller Akteure

Einig sind sich der Bundesrat und die Parteien, dass es Anstrengungen von allen Akteuren brauche, um die Situation der Jugendarbeitslosigkeit zu verbessern. Das System kann nur funktionieren, wenn die Wirtschaft mitmacht, sagte Deiss.

Für ausbildende Lehrbetriebe sollen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden durch den Abbau von Lehrstellen-Bürokratie. Ein nationaler Aktionstag von Bund und Privatwirtschaft soll beitragen zur Verminderung der Jugendarbeitslosigkeit. Das Ziel sei, bereits im kommenden Herbst mehr Lehrstellen anbieten zu können.

Trotz aller Probleme halten die Parteien gemeinsam fest, dass die Schweiz im internationalen Vergleich über ein hervorragendes Berufsbildungssystem verfüge. Man kann sicher nicht das System verantwortlich machen, sagte CVP-Präsidentin Leuthard.

(bert/sda)


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