Der frühere Davoser Rick Nash war Doppeltorschütze und Matchwinner.
Als die Finnen nach zwei Toren im Finish noch auf das 3:3 drückten, entschied Nash 66 Sekunden vor Spielende bei einem Konter mit seinem unnachahmlichen Zug aufs gegnerische Tor die Partie. Nash wurde nach dem Spiel auch zum wertvollsten Spieler des WM-Turniers gewählt.
Mit zwei Powerplaytoren gaben die Kanadier im Final bereits im Startdrittel den Tarif bekannt. Nash (7.) und Eric Staal (30.) erzielten die beiden Tore. Colby Armstrong sorgte dann mit dem 3:0 zur Spielmitte für vermeintlich klare Verhältnisse.
Finnen nicht stark genug
Die Finnen konnten bis dahin trotz etwas längerer Erholungszeit auch defensiv nicht an ihre Leistung vom Halbfinal-Sieg gegen Russland (2:1 n.V.) anknüpfen. Zudem sah Finnland-Keeper Kari Lehtonen bei Armstrongs 3:0 schlecht aus.
Dafür erzeugten die im Schlussdrittel deutlich druckvoller auftretenenden Finnen durch die Treffer von Petri Kontiola (52.) und Antti Miettinen (56.) doch noch Spannung.
Kanada war 2004 letztmals Weltmeister gewesen. Für Andy Murray ist es der dritte WM-Titelgewinn als Headcoach mit Kanada nach 1997 und 2003. Finnland erlitt im neunten grossen Final (Olympia und WM zusammen gezählt) die achte Niederlage.
Lediglich 1995 in Stockholm (4:1 gegen Schweden) vermochten sich die Finnen durchzusetzen. 1994 hatten sich Kanada und Finnland bereits in einem WM-Final gegenüber gestanden. Damals setzten sich die Kanadier in Mailand ebenfalls durch, allderdings nur mit 2:1 nach Penalties.
Kanada mit guter Mischung
Der langjährige kanadische NLA-Trainer NLA-Trainer Larry Huras, der als Co-Kommentator für das Westschweizer Fernsehen in Moskau tätig war, lobte vor allem auch den «WM-Draft» von Kanadas Teammanager Steve Yzerman: «Er stellte für die WM ein sehr gutes und ausbalanciertes Team zusammen. Die Kanadier besassen die richtige Mischung aus Technik, Speed und Zweikampfstärke.»
Kanada - Finnland 4:2 (2:0, 1:0, 1:2)
Chodynka. -- 12 000 Zuschauer. -- SR Vinnerborg (Sd), Dedjoulia (WRuss)/Karlberg (Sd). -- Tore: 7. Nash (Lombardi, Murphy/Ausschluss Söderholm) 1:0. 14. Eric Staal (Williams, Cammalleri) 2:0. 30. Armstrong (Phaneuf, Jordan Staal) 3:0. 52. Kontiola (Peltonen) 3:1. 58. (57:44) Antti Miettinen (Pyörälä) 3:2. 59. (58:54) Nash (Doan, Lombardi) 4:2. -- Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Kanada, 6mal 2 Minuten gegen Finnland.
Kanada: Ward; Commodore, Brewer; Phaneuf, Schultz; Weber, Hamhuis; Jackman, Murphy; Mayers, McClement, Chimera; Doan, Lombardi, Nash; Williams, Cammalleri, Eric Staal; Armstrong, Toews, Jordan Staal.
Finnland: Lehtonen; Koistinen, Kukkonen; Laamanen, Saravo; Söderholm, Berg; Lehtinen, Viuhkola, Peltonen; Kallio, Mikko Koivu, Tuomo Ruutu; Hentunen, Niko Kapanen, Antti Miettinen; Jarkko Ruutu, Bergenheim, Pyörälä; Pärssinen, Kontiola.
Bemerkungen: Finnland ohne Nummelin (verletzt). -- Schüsse: Kanada 22 (5-6-11), Finnland 18 (5-9-4). -- Powerplay-Ausbeute: Kanada 2/6, Finnland 0/4.
Resultate:
Final: Kanada - Finnland 4:2 (2:0, 1:0, 1:2). -- Um Platz 3: Russland - Schweden 3:1 (2:0, 1:0, 0:1).
Halbfinals: Russland - Finnland 1:2 n.V. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1) n.V. Kanada - Schweden 4:1 (3:0, 1:1, 0:0).
Schlussrangliste:
1. Kanada. 2. Finnland. 3. Rusland. 4. Schweden. 5. USA. 6. Slowakei. 7. Tschechien. 8. Schweiz. 9. Deutschland. 10. Dänemark. 11. Weissrussland. 12. Italien. 13. Lettland. 14. Norwegen. 15. Österreich (Absteiger). 16. Ukraine (Absteiger).